ISBN-13: 9783640612888 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 36 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: sehr gut, Eberhard-Karls-Universitat Tubingen (Seminar fur Neuere Geschichte), Veranstaltung: Parlamentarische Gegner Bismarcks 1847-1890, 23 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 19. September des Jahres 1878 schrieb das Mitglied des Reichstages Hans von Kleist-Retzow in einem Brief an den Reichskanzler Otto von Bismarck: "Lieber Bismarck La Dir kurz vor meiner Abreise von hier wahrend der Reichstagsferien noch von ganzem Herzen dafur danken, da Du mir nach so langer schmerzlicher Entbehrung neulich wieder Deine Hand reichtest. Mit groer Freude erkenne ich darin den Ausdruck Deines Wunsches: das alte Freundschafts- und Verwandtschaftsband und den fruheren hauslichen Verkehr zwischen uns wieder herzustellen, und werde nach Deiner und meiner Ruckkehr davon gern Gebrauch machen. In alter Treue Dein H. v. Kleist-Retzow" Zwei Tage zuvor, am 17. September 1878 wahrend der ersten Lesung des zweiten Sozialistengesetzes im Deutschen Reichstag war Bismarck unmittelbar nach der Rede Kleist-Retzows auf diesen zugegangen und hatte ihm die Hand geschuttelt. Dieser Akt offentlicher Versohnung beendete die beinahe ein Jahrzehnt andauernde erbitterte politische und auch private Gegnerschaft der beiden vormals eng befreundeten und verwandtschaftlich verbundenen Wohnungsgenossen aus fruheren Tagen. An sich stellt eine Versohnung zweier alter Freunde nach einem langen Streit nichts ungewohnliches dar. Aber in diesem Fall handelt es sich um zwei wichtige, ihre Zeit mageblich pragende Personen der politischen Offentlichkeit - dies gilt freilich in erster Linie fur Bismarck, aber auch Kleist-Retzow erfreute sich als Vertreter des preuisch-protestantischen Konservatisvismus einem hohen Ma an Bekanntheit und Ansehen in der Offentlichkeit. Die Ursachen des Streits waren zum groten Anteil politischer Natur gewesen, daher ist kaum anz