ISBN-13: 9783050042688 / Niemiecki / Twarda / 2012 / 483 str.
An die Stelle von Buchern oder Aufsatzen tritt im Spatwerk des Kunst- und Kulturhistorikers Aby Warburg seit 1925 zunehmend eine sehr spezielle Publikationsform: seine so beruhmten wie bislang unerforschten Bilderreihen und Ausstellungen. Meist vortragsbegleitend eingesetzt, insbesondere bei Veranstaltungen seiner Kulturwissenschaftlichen Bibliothek in Hamburg, aber auch bei Auftritten in Rom und Florenz, konnte Warburg mit der eigentumlichen Argumentationsweise montierter Fotografien das Experiment eines nicht langer linearen Darstellungsansatzes wagen, konnte seine Vorstellungen komplexer kunsthistorischer Austauschprozesse im Medium nicht weniger komplexer Bildertafeln anschaulich machen. Die so entstandenen -Essays- netzartig miteinander verknupften Reproduktionsmaterials dienten dabei einerseits der Vorbereitung seines unvollendeten Hauptwerks, des -Mnemosyne-Atlas-, aber auch zur Demonstration davon unabhangiger kulturgeschichtlicher Phanomene. Der vorliegenden Edition ist es gelungen, dreizehn dieser Bildprasentationen aus den uberlieferten Quellen heraus zu rekonstruieren, ihren Ausstellungsbestand von Hunderten von Einzelreproduktionen zu identifizieren. Daruber hinaus wurde jede der so edierten Bilderreihen und Ausstellungen mit einer ausfuhrlichen wissenschaftlichen Einleitung versehen, in der jeweils tiefgreifend die Geschichte der einzelnen Prasentationen, ihr Verhaltnis zu den uberlieferten Vortragen bzw. Vortragsfragmenten sowie die oft genug mehrfach uberarbeiteten Versionen einzelner Tafelwerke erlautert werden. Der Band publiziert dabei erstmals das vollstandige Bildmaterial dieser Werke einschliesslich des Skizzenmaterials, das Warburg bei der Arbeit an seinen Montagen anfertigte"
"Warburgs Denken in Bildern, das Kombinieren scheinbar entlegener Bildformeln und heterogener Bildträger wird dank der 434 meist ganzseitigen Abbildungen erst recht verständlich." Bernhard Schulz in: Der Tagesspiegel, 17. August 2012 "Meisterstück editorischer Arbeit" Julia Voss in der FAZ vom 31.5.2012