ISBN-13: 9783409161329 / Niemiecki / Miękka / 1976 / 491 str.
Im 1. Kapitel dieses Buches wurden die Grundzuge des geltenden Bilanz rechts beschrieben. Die Darstellung orientierte sich sehr eng am Gesetzes wortlaut; Interpretationen erfolgten nur, soweit sie zum Verstandnis der Vorschriften unumganglich erschienen. Nach dem Studium des Kapitels "Bilanztheorie" verfugt der Leser uber jene Kategorien, die ihn zu einem tieferen Gesetzesverstandnis befahigen: Die Interpretation der geltenden Gesetzesvorschriften ist ja ein wichtiges Ziel der Bilanztheorie, wenngleich nicht ihr einziges; die Bedeutung einer Kla rung grundlegender Zusammenhange fur die Rechtsfortentwicklung wurde in keiner Phase der bilanztheoretischen Diskussion ubersehen. Doch besteht ohnehin nur eine schwer auszumachende Grenze zwischen der Interpretation (Auslegung) des geltenden Rechts und der Rechtsfortentwicklung. Das letzte Kapitel dieses Buches dient der Einubung bilanztheoretischer Kategorien. Ich habe hierfur die geltenden Vorschriften uber den Jahres abschluss und den Geschaftsbericht der Aktiengesellschaft gewahlt mit Ruck sicht auf deren besondere Ausstrahlungskraft (vgl. im einzelnen oben S. 175). Handelsrechtlich gesehen sind die aktienrechtlichen Rechnungslegungsauf gaben denkbar umfassend; daruber hinaus hat das Aktienrecht immer wie der auch die Gestaltung der Einkommensteuerbilanz entscheidend beeinflusst. Der Weg zu einem tieferen Verstandnis unseres gesamten Bilanzrechts fuhrt uber das Aktienrecht, auch der Weg zu einem besseren Bilanzrecht. Einubung bilanztheoretischen Denkens bedeutet auch, die Grenzen bestimm ter bilanztheoretischer Satze scharfer zu erkennen. Wie bei allen theoretischen Satzen besteht die Gefahr, dass sie unter Ausserachtlassung ihrer Pramissen angewendet, also missbraucht werden. Die Bilanztheorie behandelt den Zusammenhang zwischen moglichen Syste men von Bilanzzielen (moglichen Ausschuttungsregelungen, moglichen Infor mationsregelungen) und diesen entsprechenden Systemen von Bilanzno