ISBN-13: 9783668290785 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 40 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen (Germanistik), Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Anhand der Tatsache, dass innerhalb der Literatur der Moderne eine intensive Auseinandersetzung mit den religiosen Texten der Bibel erfolgt, ja indem die Religion in den modernen Texten hochgradig prasent ist, wird der Bezug zur Tradition aufrechterhalten. Fur die moderne Lyrik trifft dies ganz besonders zu, gilt doch die Lyrik als diejenige Gattung, in der erhabenes, das heit ursprunglich gottlich inspiriertes Sprechen seinen Platz hat. Die These des Traditionsbezugs soll im Rahmen dieser Seminararbeit exemplifiziert werden, indem der jeweils differenzierte Umgang mit Psalmen seitens zweier herausragender deutschsprachiger Lyriker des 20. Jahrhunderts, Bertolt Brecht und Peter Huchel, untersucht wird. Der Analyse unterzogen werden hierfur auf der einen Seite Brechts Gedicht -Gesang vom Sommer. 14. Psalm-, auf der anderen Seite Huchels -Winterpsalm-. Die Auswahl der Texte begrundet sich zunachst durch den spannungsreichen rezeptionsasthetischen Gegensatz der beiden Gedichte; denn so unter-schiedliche Assoziationen, Gefuhle und Empfindungen mit den Jahreszeiten Sommer und Winter einhergehen, so differenziert erscheint auch die von den beiden Gedichten ausgehende Wirkung auf den Leser. Vor allem aber erfolgte die Auswahl der Texte in Hinblick auf den biblischen Psalter. Analog zu den dort uberlieferten 150 Psalmen, bei denen als wichtigste Klassifikationsmoglichkeit meist die Einteilung in die vier Grogattungen der Bitt- und Danklieder einerseits, der Klage- und Loblieder andererseits erfolgt, tendiert Brechts -Gesang vom Sommer- zur Gattung des Lobpsalms, wahrend sich das Gedicht von Huchel der Kategorie der Klagepsalmen zuordnen lasst. Die Arbeit konzentriert sich dabei insbesondere auf die Beantwortung