ISBN-13: 9783662656204 / Niemiecki / Miękka / 2022 / 120 str.
In der zeitgenoessischen Reproduktionsethik werden intensiv moralische Probleme von Fortpflanzungstechniken wie Leihmutterschaft oder Gametenspende diskutiert. Erstaunlicherweise wird aber die fundamentale reproduktionsethische Frage, ob wir uns fortpflanzen sollten, kaum thematisiert. Auch Ethiken der Elternschaft eroertern zwar normative Probleme des Eltern-Kind-Verhaltnisses und fragen nach der Grundlage parentaler Pflichten, aussern sich aber meist nicht zu der Frage, ob wir Eltern werden sollten. Der Anti-Natalismus, als dessen wichtigster zeitgenoessischer Vertreter David Benatar gilt, widmet sich dieser zentralen Frage. Anti-Natalisten pladieren dafur, die Frage, ob wir uns fortpflanzen sollten, mit "Nein" zu beantworten. In der vorliegenden Abhandlung wird nach der Tragfahigkeit anti-natalistischer Argumente gefragt; es wird zwischen verschiedenen Formen des Anti-Natalismus differenziert und dargelegt, in welcher Form sich ein Anti-Natalismus verteidigen lasst. Es wird deutlich, dass sich zwar keine Pflicht, sich nicht fortzupflanzen, begrunden lasst, der Anti-Natalismus sich aber in einer bestimmten Form als kritikresistent erweist und zeigen kann, dass und warum es auch unter gunstigen Umstanden moralisch problematisch ist, Kinder in die Welt zu setzen.