ISBN-13: 9783810036612 / Niemiecki / Miękka / 2003 / 163 str.
Madchen und junge Frauen konnen heute von ihrem Schulabschluss her eine qualifizierende Berufsausbildung oder ein Studium in fast allen beruflichen Bereichen erlangen. Sie sind eindeutig die "Gewinnerinnen" der Bildungsof fensive. Beim Start in den Beruf und im weiteren Berufsverlauf setzt sieh ihr Bildungsvorsprung jedoch nieht entsprechend in attraktive Ausbildungsberu fe und berufliche Positionen urn. Auch wenn sie inzwischen in aIle Ausbil dungs-. Studien- und Berufsbereiehe vorgedrungen sind. bestehen immer noch erhebliche Unterschiede zwischen den Geschlechtem bei der Berufs und Studienwahl. beim Einstieg in die Berufstatigkeit und bei den berufli chen Entwicklungsmoglichkeiten. In Fiihrungs- und Entscheidungspositionen sind Frauen immer noch deutlich unterreprasentiert. Damit sind ihnen in der Gestaltung ihres Lebens erhebliche Grenzen gesetzt. denn Erwerbsarbeit ist fUr Existenzsicherung. Lebensplanung und Personlichkeitsentwicklung nach wie vor von zentraler Bedeutung. "Die . Selbstverstandlichkeit' der Gleiehheit hat Grenzen" (Oechsle/ Geissler 1998). Die berufliche Situation der heutigen Frauengeneration ent spricht in keiner Weise der Forderung des Europaischen Rats nach der aus gewogenen Teilhabe von Frauen und Mannem am Arbeitsmarkt als zentra lem Faktor der gesellschaftlichen Entwieklung. Kreckel (1992) kam in seinen historischen Analysen zur Soziologie der sozialen Ungleichheit sogar zu dem Schluss. dass das Ungleichheitsverhiiltnis zwischen den Geschlechtem zu Beginn des Jahrhunderts geringer gewesen sei. weil die beruflichen und da mit die gesellschaftlichen Chancen von Frauen damals eher ihrem niedrige ren Bildungsprofil entsprachen als zu Beginn der 90er Jahre. Berufsfindung als komplexer Prozess Der Berufseinstieg als Statuspassage."