I Reflexionen.- 1 Drei theoretische Beiträge.- 2 Methodische Vorgehensweise.- II Sexuelle Belästigung im öffentlichen Diskurs zwischen 1976 und 1996.- 3 Von Unholden, schlechten Vätern, Sittenstrolchen und ganz normalen Chefbeamten: Historisches Vorfeld.- 4 Sexuelles Unbehagen im Diskurs der 70er Jahre: Von Drinnen nach Draussen.- 5 Sexuelle Gewalt im Diskurs der 80er Jahre: Aufbrüche, Umbrüche, Einbrüche.- 6 Sexuelle Belästigung im Diskurs der 90er Jahre: Von Draussen nach Drinnen.- 7 Synthese: Benennen — Verhandeln — Festschreiben.- Epilog: Befreiungen.- Anhang 1: Titelanalyse.- Anhang 2: Abkürzungsverzeichnis.- Anhang 3: Quellen.- Anhang 4: Literatur.
Die Autorin geht auf Spurensuche rund um das Thema "sexuelle Belästigung". Sie analysiert ab Mitte der 70er Jahre für den Zeitraum von zwei Jahrzehnten wie die Tagespresse einerseits, die Frauenbewegung andererseits in der Schweiz das Phänomen aufgegriffen und dargestellt haben.
Vor dem Hintergrund institutioneller Veränderungen vergleicht das Buch die Argumente beider Seiten. Es beleuchtet, wer sich des Problems annahm, welche Interessen dabei vertreten wurden, von welchen Vorstellungen die Protagonistinnen ausgingen und welchen Umgang sie jeweils vorschlugen.
Die Analyse macht sichtbar, dass die Bedeutung, die dem Thema im Laufe der Zeit zugekommen ist, aus den Forderungen der Frauenbewegung abzuleiten ist. Sie zeigt aber auch, dass mit der zunehmenden Aufmerksamkeit eine neue Kategorisierung von Frauen und Männern verbunden war. Der Diskurs positionierte Frauen als gefährdete soziale Gruppe auf dem Arbeitsmarkt. Der Paragraph, der 1996 Aufnahme ins Gleichstellungsgesetz fand, stellte das konsensfähige Resultat einer Geschlechterpolitik dar, der es gelungen ist, Frauen als sexuelle Wesen in einer hierarchischen Interaktion festzuschreiben.