ISBN-13: 9783050044552 / Niemiecki / Twarda / 2008 / 226 str.
In der Politik wird gelogen, geheuchelt, intrigiert und hochst selektiv moralisiert. Und wenn argumentiert wird, dann nicht selten strategisch. Zuweilen nicht einmal das: Uber weite Strecken dominiert eine berechenbare und hohle Phraseologie die offentliche Debatte. Diese Beobachtung lasst viele Demokraten zynisch werden, oder wenigstens zu Realisten, die den politischen Streit als bloen Interessenkonflikt verstehen, als eine Art Spiel. Mitunter werden auch moralische Grunde fur eine solche Sichtweise ins Treffen gefuhrt. Wer sich heute in der Politik ernsthaft zu einer Wahrheit bekennt, und sei es zu einer neoliberalen, macht sich jedenfalls verdachtig. Er riskiert, als fundamentalistisch und politikunfahig zu gelten. Doch der politische Objektivismus ist besser als sein Ruf. Insbesondere ist er gegen den Vorwurf zu verteidigen, er sei die Grundlage des Puritanismus und der Intoleranz. Ihn zeichnet die Annahme aus, dass Werturteile und Urteile uber die inhaltliche Richtigkeit von Normen objektiv wahr oder falsch sein konnen. Zudem vertritt der Objektivist die Auffassung, dass die Orientierung der Akteure an dem, was sie fur objektive Werte und objektiv gultige Normen halten, auch in der Politik prinzipiell gut ist. Und er glaubt, dass es zur angemessenen Bestimmung individueller Interessen einer Vorstellung vom objektiv guten Leben bedarf.
"Der Autor unternimmt einen lustvollen Ritt durch die Landschaft der politischen Theorie und der weiteren Philosophie." TIL in: Zeitschrift für Politikwissenschaft, 11. November 2008