ISBN-13: 9783656389620 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 116 str.
Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Sozialpadagogik / Sozialarbeit, Note: 1,3, Fachhochschule Dusseldorf, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei der Betrachtung der Stigmatisierungsproblematik wird klar, dass es sich um ein Phanomen handelt, welches zu einem groen Teil auf unbewute psychische Prozesse zuruckzufuhren ist. Aus diesen resultieren Wahrnehmungsverzerrungen und Festlegungen, die in der Folge unter Umstanden einen destruktiven Umgang aller Beteiligten mit einer vermeintlich bedrohlichen Umwelt auslosen. Eine Moglichkeit, diese Mechanismen zu verstehen und zu durchbrechen, ist die genaue und bewute Reflexion der eigenen Einstellungen und Verhaltensweisen. Kulturelle Bildung bezieht sich einerseits auf die Ebene des Zusammenlebens der Menschen innerhalb einer bestimmten Kultur - auf der sich ebenfalls die Stigmatisierungsproblematik vollzieht - und andererseits auf die Mittel, mit denen dieses Zusammenleben gestaltet wird. Diese Mittel bestehen hierbei aus dem weiten Bereich der Kunst als Vermittlerin sinnlicher Erfahrungen und als Gegenpol zur Rationalitat. Fur die bildende Kunst psychisch behinderter Menschen wurde in den 1960er Jahren mit "Art Brut" ein Begriff gepragt, der nachhaltig zur Anerkennung ihrer Werke und damit zu einer Veranderung und Erweiterung der gesamten Kunstszene beitrug. Diese Entwicklung wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch die Entdeckung und kunstlerische Wurdigung literarischer und bildnerischer Arbeiten von Patienten psychiatrischer Kliniken angestoen. Ein ganz deutlicher Bezug zur Fragestellung dieser Arbeit wird bei der Betrachtung des gesellschaftlichen Kontextes der 1970er Jahre deutlich, in dem im Zuge der Begrundung der Antipsychiatriebewegung in Italien Kunst u. a. von den Betroffenen bewut eingesetzt wurde, um auf gesellschaftliche Mistande und Stigmatisierung behinderter Menschen in psychiatrischen Anstalten aufmerksam zu machen und diese Verhaltnisse zu verbessern. Anhand ausgewahlter Praxisbeispiele moc