ISBN-13: 9783824462308 / Niemiecki / Miękka / 1995 / 235 str.
Die These "Banken im Wandel" klang, als Frau Wickel in meinem Bereich mit der vorliegenden Arbeit begann, eher provokativ und wurde von der Mehrzahl der Mitarbeiter nicht gerne gehort. Denn die deutsche Universalbank hatte lange genug bewiesen, dass sie allen Veranderungen trotzen konnte Angesichts dessen, was sich gegenwartig am Markt tut, hat sich dies bereits geandert. Im Privatkundenge schaft werden mit dem Aufkommen der Direktvertriebswege die Karten neu ge mischt. Im Firmenkundengeschaft decken die schrnilzenden Margen kaum nicht die notwendigen Risikopramien. im Handel gewinnen Betriebsgrossenvorteile durch die Globalisierung eine vollig neue Bedeutung. Die These "Banken im Wandel" klingt also eher schon zu moderat. "Banken im Umbruch" ware vermutlich der angemes sene Terminus zur Beschreibung der heutigen Situation. Aber es wird schlimmer kommen. Einige sprechen bereits von der "Revolution im Bankensektor" . Dies horen Bankmitarbeiter verstandlicherweise erst recht nicht gerne, denn Revolutionen haben unangenehme Nebeneffekte: In der Mehrzahl der Falle fressen sie ihre eigenen Kinder. Ich furchte, dass die Branche davon nicht mehr allzuweit entfernt ist. Denn die heutige Lage erinnert frappierend an die Situation, in der sich die Computerindustrie oder die Luftfahrtbranche zu Anfang der achtziger Jahre befanden: Bei hohen Fixkosten und Uberkapazitaten nahm der Wettbewerb massiv zu, sei es durch die Emanzipation der Verbraucher, sei es durch Deregulierung. Das Ergebnis das Veranderungsprozessen, der folgte, ist heute empirisch ablesbar. Die meisten strahlenden Grossen von einst sind vergan gen, neue Firmen sind "aus der Asche" entstanden, neue Gewinner haben alte abgelost."