Autonome Produktionszellen: Eine Vision für die Produktion im 21. Jahrhundert.- Autonomie in der prozessübergreifenden Planung.- Steuerungsstrukturen für autonome Produktionssysteme.- Autonomes Frässystem.- Autonomes Laserschweißsystem.- Fazit.
Professor Tilo Pfeifer, Jahrgang 1939, ist seit 1972 als Professor im Laboratorium für Werkzeugmaschinen und Betriebslehre (WZL) an der RWTH Aachen tätig. Dort ist er derzeit Inhaber des Lehrstuhls Fertigungsmesstechnik und Qualitätsmanagement und Leiter der Abteilung Mess- und Qualitätstechnik des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT. Er ist Mitglied des Direktoriums des WZL und Fraunhofer IPT, Vorstandsmitglied der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA), Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Gesellschaft für Qualität e.V. (DGQ) und Vorsitzender der Gesellschaft für Qualitätswissenschaft (GQW). 1985 erhielt Professor Pfeifer den Distinguished Service Award der Internationalen Messtechnischen Konförderation (IMEKO), 1989 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Universität Santa Catarina, Florianopolis in Brasilien verliehen. 1995 verlieh ihm die Tsinghua-Universität, Peking, die Ehrenprofessur, 1997 erfolgte die Ernennung zum BLH-Beauftragten der RWTH Aachen und die Verleihung des VDI-Ehrenzeichens.
Für viele Bereiche der Produktions- und Fertigungstechnik sind zunehmend komplexere und mit hoher Präzision ablaufende Produktionsprozesse erforderlich, die aus technologischen und wirtschaftlichen Gründen zwangsläufig über einen hohen Automatisierungsgrad und eine hohe Flexibilität verfügen müssen. Mit dieser Entwicklung einher geht die Forderung nach autonomen Produktionsanlagen, die in der Lage sind, komplexe Produktionsprozesse mit einem maximalen Grad an Selbständigkeit über einen längeren Zeitraum zuverlässig und störungsfrei durchzuführen.
Zur Erfüllung dieser Forderung sind jedoch entscheidende Erweiterungen bezüglich der Funktionalität und Leistungsfähigkeit heutiger Produktionsanlagen erforderlich, bis aus einer Werkzeugmaschine eine autonome Produktionszelle wird.
Dieser Handlungsbedarf wurde von mehreren Forschungseinrichtungen der RWTH Aachen aufgegriffen und führte dort zur Einrichtung des Sonderforschungsbereiches 368, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wurde.
Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten, welche sich entsprechend den Funktionen einer autonomen Produktionszelle über die Themengebiete Planung, Steuerung, Benutzungsschnittstelle, Handhabung, Prozessüberwachung und Störungsmanagement erstrecken, werden exemplarisch anhand der Fräs- und Laserbearbeitung in diesem Buch zusammengefasst. Somit leistet dieses Buch einen wertvollen Beitrag zur Optimierung einer effizienten und modernen Fertigung.