ISBN-13: 9783638921251 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 164 str.
ISBN-13: 9783638921251 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 164 str.
Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Kunst - Grafik, Druck, Note: 1,0, Philipps-Universitat Marburg (Kunstgeschichtliches Institut), 77 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Heute beschreiben Historiker ihn als die "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" (Burgdorff u. Wiegrefe). Der Erste Weltkrieg sprengte alle bisher gultigen Kategorien und wurde zum Paradigma der Gewalterfahrung. Neueste Waffentechniken forderten die maximale Zerstorung. Der zermurbende Stellungs- und Grabenkrieg, der vor allem die Westfront bestimmte, verwustete ganze Landstriche und forderte insgesamt uber 3 Millionen tote Soldaten auf allen Seiten. Otto Dix, Kunstler und Soldat, kehrte nach vier Jahren Kriegsdienst an der Front unversehrt zuruck. Das Erleben des Krieges pragte fortan sein kunstlerisches Schaffen. Diese Arbeit widmet sich seinem 1924 veroffentlichten Radierzyklus "Der Krieg," in dem er das Sterben und Vegetieren der Soldaten in den Schutzengraben des Ersten Weltkrieges schilderte. Es wird die ideologisch gefuhrte Debatte dargestellt, die sich seit der Veroffentlichung 1924 um die Radierungen entspann und der Bogen bis zum gegenwartige Stand der Forschung gespannt. Die Analyse legt u.a. die kunstlerischen Strategien dar, die Dix entwickelte, um dem Betrachter glaubhaft zu vermitteln, hier die Wirklichkeit, wie er sie erfahren hatte, zu schildern. So integrierte Dix beispielsweise in seine Bildkompositionen charakteristische Asthetiken von Reportagefotografien, um den Authentizitateindruck des Dargestellten zu verstarken. Aber auch der Vergleich mit zeitgenossischer Kriegsliteratur spielt in diesem Zusammenhang eine Rolle. Letztlich wird der Frage nachgegangen, inwiefern die 50 Radierungen des Zyklus eine Reflexion und Visualisierung der kriegsbedingten Traumatisierung des Kunstlers sind.