Auswirkungen Des Electronic Commerce Auf Juristische Fachverlage: Branchenanalyse Und Empirische Überprüfung

ISBN-13: 9783824478248 / Niemiecki / Miękka / 2003 / 468 str.

Martin Sch Ngel

Opis

Fiir den Beobachter verbindet sich die Idee einer Intemetokonomie mit der Erwartung eines tiefgreifenden Strukturwandels in der Mehrzahl der Branchen. In besonderer Weise betroffen sind dabei diejenigen Branchen, deren Leistungen digital vorliegen oder digitalisierbar sind, weil darnit die Wirkungen der neuen Technologie nicht nur bei der Anbahnung und Verein barung, sondem auch bei der Abwicklung des Geschlifts und letztlich auch bei der gesamten wirtschaftlichen Leistungserstellung wirksam werden. Zu diesen Branchen oder genauer zu einem Segment einer solchen Branche gehOren die juristischen Fachverlage, bei denen der er wartete Strukturwandel jedoch erst in Ansatzen erkennbar ist und zu einer hohen Unsicherheit gefiihrt hat. Vor diesem Hintergrund und in dieser Situation untemimmt Martin Schiingel in seiner Arbeit eine detaillierte Branchen(segment)analyse, die den aktuellen Stand der Transformation doku mentiert und interpretiert. Ihm gelingt mit der Anwendung des Konstrukts des Geschliftsmo dells und vor dem Hintergrund seiner profunden Kenntnisse des betrachteten Branchenseg ments eine strukturierte, differenzierte und umfassende Analyse moglicher Transformations felder. Da eine primiir konzeptionell fundierte Analyse moglicher Anderungen in einem Gebiet, das iiber noch kein ausreichendes Theoriegebiiude verfiigt, nur schwer validierbar ist, hat Herr Schiingel eine Delphi-Studie durchgefiihrt, die - innerhalb der bekannten und dem Autor be wussten Grenzen dieser Methode - einen empirisch fundierten Einblick in die Zukunftserwar tungen der befragten Experten ermoglicht. Design und Durchfiihrung der Studie sind vorbild lich."

Spis treści

1 Einleitung.- 1.1 Motivation und Themenumfeld.- 1.2 Ziel der Arbeit.- 1.3 Theoretischer Kontext.- 1.4 Verwendete Forschungsmethoden.- 1.5 Gang der Arbeit.- 2 Grundlagen.- 2.1 Rahmenbedingungen der Verlagsbranche.- 2.1.1 Historische Entwicklung der Verlagsbranche.- 2.1.2 Verlagsbegriff, -typen und -objekte.- 2.1.3 Verlagsgeschäft.- 2.1.3.1 Überblick über den Wertschöpfungsprozeß.- 2.1.3.2 Charakterisierung der klassischen Wertschöpfungsstufen von Verlagen.- 2.1.3.3 Kernkompetenzen.- 2.1.3.4 Unterschiede zu anderen Branchen.- 2.1.4 Elektronisches Publizieren.- 2.1.4.1 Begriffsklärung.- 2.1.4.2 Produktformen und Verbreitung.- 2.2 Koordinationsformen.- 2.2.1 Hierarchische Koordination.- 2.2.2 Marktliche Koordination.- 2.2.2.1 Eigenschaften elektronischer Märkte.- 2.2.2.2 Initiatoren und Betreiber elektronischer Märkte.- 2.2.3 Vorteilhaftigkeit der Koordinationsformen.- 2.2.3.1 Marktthese.- 2.2.3.2 Disintermediationsthese.- 2.2.3.3 Differenzierte transaktionskostentheoretische Betrachtung.- 2.2.3.4 Einbeziehung weiterer Entscheidungsparameter.- 2.2.4 Hybride Koordinationsformen.- 2.2.5 Kooperationen.- 2.2.6 Netzwerke.- 2.3 Geschäftsmodelle.- 2.3.1 Merkmale von Geschäftsmodellen.- 2.3.2 Systematik von Geschäftsmodellen.- 3 Konzeptionelle Erwartungen für Implikationen auf das Geschäftsmodell juristischer Verlage.- 3.1 Marktmodell.- 3.1.1 Nachfragermodell.- 3.1.2 Marktstruktur.- 3.1.3 Wettbewerbssituation juristischer Verlage.- 3.1.3.1 PORTERS Marktsicht als Analyseinstrument.- 3.1.3.2 Gefahr durch substituierende Produkte.- 3.1.3.3 Gefahr durch Neueintritte.- 3.1.3.3.1 Markteintrittsbarrieren.- 3.1.3.3.2 Mögliche neue Spieler.- 3.1.3.4 Brancheninterner Wettbewerb.- 3.1.3.5 Verhandlungsmacht der Käufer.- 3.1.3.6 Verhandlungsmacht der Lieferanten.- 3.1.3.7 Preisbindung als regulative Rahmenbedingung.- 3.1.4 Hemmfaktoren einer offensiveren Internetstrategie juristischer Fachverlage.- 3.1.5 Zusammenfassung zum Marktmodell.- 3.2 Leistungserstellungsmodell.- 3.2.1 Veränderungen der Wertschöpfungsketten in der Medienindustrie.- 3.2.2 Zukünftige Kernkompetenzen und Wertschöpfungen von Verlagen.- 3.2.3 Desintegration versus Reintegration für juristische Verlage.- 3.2.4 Besondere Bedeutung von Coopetition für juristische Verlage.- 3.2.5 Besondere Bedeutung von Netzwerken für juristische Verlage.- 3.2.6 Zusammenfassung zum Leistungserstellungsmodell.- 3.3 Erlösmodelle.- 3.3.1 Erlösformen.- 3.3.1.1 Direkte Erlöse.- 3.3.1.1.1 Nutzungsabhängige Erlöse.- 3.3.1.1.2 Nutzungsunabhängige Erlöse.- 3.3.1.2 Indirekte Erlöse.- 3.3.1.2.1 Werbeerlöse.- 3.3.1.2.2 Weitere indirekte Erlöse.- 3.3.2 Preisstrategien.- 3.3.2.1 Zeitliche Variation.- 3.3.2.2 Kundengruppenbezogene Preisdifferenzierung.- 3.3.2.3 Preisdifferenzierung durch Produktdifferenzierung.- 3.3.2.3.1 Volumenbezogene Preisdifferenzierung.- 3.3.2.3.2 Leistungsbezogene Preisdifferenzierung.- 3.3.2.4 Preisbündelung und -entbündelung.- 3.3.2.5 Perfekte Preisdifferenzierung durch dynamische Preisbildung.- 3.3.3 Erlösmodelle für juristische Verlage im Onlinebereich.- 3.3.3.1 Erlösformen.- 3.3.3.2 Preisstrategien.- 3.3.3.2.1 Zeitliche Variation.- 3.3.3.2.2 Klassische Preisdifferenzierungsinstrumente.- 3.3.3.2.3 Dynamische Preismodelle.- 3.3.4 Zusammenfassung zum Erlösmodell.- 3.4 Leistungsangebotsmodell.- 3.4.1 Traditionelles Leistungsangebot juristischer Verlage.- 3.4.2 Ausgewählte Merkmale einer Internet-Ökonomie.- 3.4.2.1 Besondere Kostenstrukturen.- 3.4.2.1.1 Kostenstrukturen im klassischen Medienbereich.- 3.4.2.1.2 Kostenstrukturen für Onlineprodukte.- 3.4.2.2 Bedeutung von Netzeffekten.- 3.4.2.2.1 Allgemeine Eigenschaften von Netzeffekten.- 3.4.2.2.2 Netzeffekte für juristische Fachverlage.- 3.4.2.3 Schaffung von Lock-In-Effekten.- 3.4.3 Qualitätsmerkmale juristischer Informationsangebote.- 3.4.3.1 Aktualität.- 3.4.3.2 Schnelligkeit des Zugriffs.- 3.4.3.3 Relevanz.- 3.4.3.3.1 Eigenschaften von Individualisierungen.- 3.4.3.3.2 Verfahren zur Individualisierung.- 3.4.3.3.3 Auswirkungen der Individualisierung auf die Kostenstrukturen.- 3.4.3.4 Bedeutung von Marken.- 3.4.4 Vor- und Nachteile von Onlinemedien.- 3.4.4.1 Nutzersicht.- 3.4.4.2 Anbietersicht.- 3.4.5 Implikationen für klassische Verlagsprodukte.- 3.4.5.1 Zeitschriften.- 3.4.5.2 Informationsdienste.- 3.4.5.3 Fachinformationsdatenbanken.- 3.4.5.4 Nachschlagewerke.- 3.4.5.5 Fachbücher.- 3.4.6 Parallelität von klassischen und Onlineprodukten.- 3.4.7 Neuartige Angebotsformen.- 3.4.7.1 Portale und virtuelle Gemeinschaften.- 3.4.7.1.1 Eigenschaften.- 3.4.7.1.2 Zielsetzungen und Erlösquellen.- 3.4.7.1.3 Rollen von Verlagen.- 3.4.7.1.4 Aktuelle Verbreitung juristischer Portale und Gemeinschaften.- 3.4.7.1.5 Juristische Gemeinschaften und Portale als Angebot juristischer Fachverlage.- 3.4.7.2 Dienstleistungen.- 3.4.7.2.1 Wandel der Verlagsorientierung.- 3.4.7.2.2 Arten von verlagsorientierten individuellen Dienstleistungen.- 3.4.7.2.3 Individuelles Dienstleistungsangebot juristischer Fachverlage.- 3.4.7.2.4 Fortbildungsangebote.- 3.4.7.3 Content Syndication.- 3.4.7.3.1 Überblick.- 3.4.7.3.2 Ziele bei der Nutzung von Content Syndication.- 3.4.7.3.3 Gegenstand von Content Syndication bei Verlagen.- 3.4.7.3.4 Perspektiven für juristische Verlage.- 3.4.7.4 Expertensysteme.- 3.4.7.5 Einfluß mobiler Zugriffsmöglichkeiten.- 3.4.8 Zusammenfassung zum Leistungsangebot.- 3.5 Beschaffungsmodell.- 3.5.1 Beschaffung von indirekten Gütern.- 3.5.2 Beschaffung von direkten Gütern bei juristischen Verlagen.- 3.5.2.1 Lieferanten juristischer Verlage.- 3.5.2.2 Beschaffung von Autorenleistungen.- 3.5.2.3 Beschaffung von Fachinformationen.- 3.5.2.3.1 Standardisierte Beschreibbarkeit.- 3.5.2.3.2 Beschaffung über Intermediäre.- 3.5.2.3.3 Beschaffung über elektronische Marktplätze.- 3.5.2.4 Beschaffung von Druckdienstleistungen.- 3.5.3 Zusammenfassung zum Beschaffungsmodell.- 3.6 Distributionsmodell.- 3.6.1 Die Diskussion um die Bedeutung von Intermediären im Electronic Commerce.- 3.6.1.1 Trend zum Direktvertrieb.- 3.6.1.2 Cybermediäre als neue Intermediäre.- 3.6.1.3 Fazit zur Bedeutung von Intermediären im Electronic Commerce.- 3.6.2 Intermediäre im klassischen Verlagsgeschäft.- 3.6.2.1 Disintermediationsthese im Verlagsgeschäft.- 3.6.2.2 Die Macht des Bucheinzelhandels bei klassischen Produkten.- 3.6.2.3 Problem der Vertriebskanalkonkurrenz.- 3.6.2.4 Neue Intermediäre im Onlinebereich für klassische Verlagsprodukte.- 3.6.3 Distribution von Onlineprodukten.- 3.6.3.1 Direktvertrieb.- 3.6.3.2 Die Rolle des klassischen Sortiments bei Onlineprodukten.- 3.6.3.3 Neue Intermediäre für Onlineprodukte.- 3.6.3.4 Vertriebskooperationen von Verlagen (Coopetition).- 3.6.4 Zusammenfassung zum Distributionsmodell.- 3.7 Wesentliche Strukturänderungen auf Basis der theoretischen Überlegungen.- 4 Durchführung einer Delphi-Studie zur zukünftigen Entwicklung juristischer Fachverlage.- 4.1 Vorhandene Studien.- 4.2 Erhebungsmethode.- 4.2.1 Auswahl der Methode.- 4.2.2 Merkmale der Delphi-Methode.- 4.2.3 Variationen.- 4.2.4 Güte einer Untersuchung mittels der Delphi-Methode.- 4.2.5 Kritik an der Delphi-Methode.- 4.3 Design der Studie.- 4.3.1 Größe und Zusammensetzung des Panels.- 4.3.2 Zeitlicher Ablauf.- 4.4 Design der Fragebögen.- 4.4.1 Verwendetes Medium.- 4.4.2 Umfang und Aufbau der Fragebögen.- 4.4.3 Fragetypen in empirischen Untersuchungen.- 4.4.4 Verwendete Fragetypen und Formulierungen.- 4.5 Auswertungsverfahren.- 4.5.1 Deskriptive Auswertung der quantitativen Ergebnisse.- 4.5.2 Einflüsse situativer Variablen.- 4.5.3 Übereinstimmung zwischen den Experten.- 4.5.4 Qualitative Beiträge.- 5 Ergebnisse der Delphi-Studie.- 5.1 Branchensituation.- 5.1.1 Aktueller Stand und Hemmnisse für ein Engagement der Verlage.- 5.1.2 Markteintritt neuer Spieler.- 5.1.3 Bedrohung durch eine Disintermediation originärer Anbieter.- 5.2 Leistungsangebot.- 5.2.1 Vorteile von Onlinemedien aus Kundensicht.- 5.2.2 Vorteile von Onlinemedien aus Verlagssicht.- 5.2.3 Hemmfaktoren einer Nutzung von Onlineprodukten durch Kunden.- 5.2.4 Veränderungen in den einzelnen Produktarten.- 5.2.4.1 Überblick.- 5.2.4.2 Informationsdienste.- 5.2.4.3 Datenbanken.- 5.2.4.4 Nachschlagewerke.- 5.2.4.5 Fachzeitschriften.- 5.2.4.6 Fachbücher.- 5.2.4.7 Neuartige Leistungsangebote.- 5.2.4.7.1 Dienstleistungen.- 5.2.4.7.2 Expertensysteme.- 5.2.4.7.3 Virtuelle Gemeinschaften.- 5.2.5 Resultierende wesentliche Strukturänderungen des Leistungsangebots.- 5.2.6 Entwicklungsmöglichkeiten durch mobile Dienste.- 5.2.7 Ausnutzung von positiven Netzeffekten.- 5.2.8 Differenzierung des Leistungsangebots.- 5.3 Erlösmodelle.- 5.3.1 Erlösformen.- 5.3.2 Nachfragepoolsysteme.- 5.3.3 Niedrigpreisstrategien.- 5.3.4 Dynamische Preismodelle.- 5.4 Beschaffung.- 5.4.1 Datenformatstandardisierungen für juristische Fachinformationen.- 5.4.2 Dienstleister zur Datenaufbereitung und Bündelung.- 5.4.3 Marktplätze für Fachinformationen.- 5.5 Distribution.- 5.6 Leistungserstellung.- 5.6.1 Zukünftige Funktionen und Rollen der Verlage.- 5.6.2 Kooperationen.- 5.6.3 Netzwerke.- 5.7 Zusammenfassung der empirischen Befunde.- 6 Zusammenfassung und Ausblick.- 6.1 Auswirkungen der empirischen Befunde auf die erwarteten Strukturänderungen.- 6.2 Ausblick.- A. 1 Einladungsschreiben zur Delphi-Studie.- A.2 Anschreiben, Erläuterungen und Fragebogen Runde 1.- A.3 Anschreiben, Erläuterungen und Fragebogen Runde 2.- A.4 Anschreiben, Erläuterungen und Fragebogen Runde 3.- A.5 Konsolidierter Gesamt-Feedbackbogen.- A.6 Einfache statistische Auswertung der Fragebögen.- A.7 Teilnehmer der Delphi-Studie.

O autorze

Dr. Martin Schüngel promovierte bei Prof. Dr. Stefan Klein am Institut für Wirtschaftsinformatik der Westfälischen Wilhelms-Universität, Münster und ist dort wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Dr. Thomas Hoeren am Institut für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht .

Blurb

Juristische Fachverlage gehören zu den Branchen, deren Kerngeschäft digitalisierbar ist, sich schrittweise ins Internet verlagern und dort nach neuen Regeln betrieben werden könnte. Erste große Pilotprojekte sind allerdings fehlgeschlagen. Nicht nur die Technologie und ihre Anwendung, sondern auch die Geschäftsmodelle und die neuen Rezeptions-gewohnheiten der Nutzer befinden sich noch in der Entstehungsphase.
Martin Schüngel untersucht, wie sich die Branchenstruktur juristischer Fachverlage ändern wird und wie Geschäftsmodelle gestaltet sein müssen, um die Chancen des Electronic Commerce zu nutzen und seinen Risiken zu begegnen. Er erfasst, bündelt und interpretiert beste-hende Ansätze des Electronic Commerce im Hinblick auf ihre Eignung für juristische Fachverlage und leitet Prognosen für die zukünftige Entwicklung ab. Die gewonnenen Erkenntnisse werden abschließend mittels einer umfangreichen empirischen Analyse überprüft, und es werden relevante Einflussfaktoren und Trends für die Branchenentwicklung identifiziert, etwa die langfristige Verdrängung von Printprodukten durch Onlineprodukte als wichtigste Verlagsangebote.