ISBN-13: 9783640230259 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 60 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Sonstiges, Note: 1,0, Universitat Wien (Politikwissenschaft), Veranstaltung: Seminar, 46 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wien, der 4. Februar 2000: Der Koalitionsvertrag wird zwischen der Osterreichischen Volkspartei (OVP) und der Freiheitlichen Partei Osterreichs (FPO) unterzeichnet. Eine gesamtpolitische Wende in Osterreich? Mitnichten. Zumindest keine nachhaltige, betrachtet man die politische Landschaft aus heutiger Sicht. Denn nur zwei Regierungsperioden spater bildete sich wieder eine in Osterreich so geschichtstrachtige Groe Koalition. Und selbst jetzt, wo diese Konstellation nach einer nur zwei Jahre andauernden Regierungsperiode gescheitert ist, scheint nach den vorgezogenen Nationalratswahlen 2008 eine neuerliche Koalition der Sozialdemokratischen Partei Osterreichs (SPO) und der Volkspartei als sehr wahrscheinlich - und das, obwohl beide Regierungsparteien bei den Wahlen schwere Verluste hinnehmen mussten. Der Begriff "Wende" trifft aber durchaus zu, wenn man das Phanomen betrachtet, welchem die OVP-FPO-Regierung im Jahr 2000 namentlich den Kampf ansagte: dem "Austrokorporatismus," die osterreichisch-spezifische Form der Interessenspolitik, die seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Einkommens-, Wirtschafts-, Sozial- und Arbeitsmarktpolitik erheblich mitbestimmte. Die "Wende" kann also als Bruch mit der politischen Kultur der Konkordanzdemokratie angesehen werden. Die Sozialpartnerschaft, die jahrzehntelang ein stabiles Element im osterreichischen System darstellte, hatte zwar zur Jahrtausendwende ihre Hochblutephase bereits lange hinter sich, die Mitte-Rechts-Regierung nutzte aber die Gunst der Stunde um den Niedergang der Sozialpartnerschaft endgultig einzulauten. Aber ist der Austrokorporatismus tatsachlich am Ende? Oder steht lediglich eine Neupositionierung der Interessenvertretung bevor? Die vorliegende Seminararbeit versucht di