ISBN-13: 9783954259748 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 126 str.
Auch nach der Aufnahme in die EU im Zuge der Ost-Erweiterung, ja nach dem Beitritt in die Eurozone blieb die Slowakei fur die deutsche Offentlichkeit eine Terra incognita. Dabei reichen die gegenseitigen Beruhrungen in weite Vergangenheit zuruck; kamen doch die ersten Einwanderer aus Deutschland bereits im 13. Jahrhundert in die Slowakei, das damalige Oberungarn, um die von den Tataren verwusteten Gebiete zu besiedeln. Der Sammelband untersucht die bisher unbeachteten Zeugnisse des Zusammenlebens beider Volker im Laufe der Jahrhunderte. Die einstigen Einwanderer unterhielten weiterhin die Bindung an das Mutterland, brachen aus dem Studium vielfach auch geistige Anregungen heim, etwa jene der Reformation, andere fanden spater, durch die katholischen Habsburger verfolgt, in Deutschland Zuflucht. Ein aufschlussreiches Zeugnis uber die entlegene Gegend eines entlegenen Landes gaben deutsche Reisende im 18. und 19. Jahrhundert in ihren Berichten. Ein eigenartiger Niederschlag des deutsch-slowakischen Zusammen-, Miteinander-, auch des Nebeneinanderlebens findet sich in der Darstellung des Deutschen in slowakischen Sprichwortern. Zur letzten, wenn auch unheilvollen Beruhrung der beiden Volker kam es am Ende des letzten Weltkrieges, im Zuge der Besetzung des Landes durch die Wehrmacht; die jahrhundertlange Anwesenheit der Deutschen in der Slowakei fand spater durch die Vertreibung ein abruptes Ende. Auch aus dem Grund verdient das Buch des slowakischen Germanisten, Ergebnis einer lang anhaltenden, wenn auch vielfach unterbrochenen Beschaftigung mit dem Thema Beachtung. Es erzahlt die Geschichten herausragender Personlichkeiten und gibt mit ihnen Einblicke in die wechselvollen deutsch-slowakischen Beziehungen.