ISBN-13: 9783050048987 / Niemiecki / Twarda / 2010 / 394 str.
Im fruhen 21. Jahrhundert erscheint es nahezu selbstverstandlich, dass Frauen als Akteure politische Macht ausuben. In der romischen Antike hingegen hatten Frauen prinzipiell keinen Platz in der Politik, da diese als mannliche Sphare galt. Dennoch nahmen einige Frauen des romischen Kaiserhauses (*Augustae*) innerhalb der romischen Gesellschaft eine exponierte Position ein, die deutlich uber den fur Frauen ublichen Rahmen herausgehoben war. So verfugten sie an der Seite des Princeps vor allem durch ihre Prasenz am Hof und den direkten Zugang zum Herrscher uber eine Stellung, die ihnen eine Einflussnahme auf politische Entscheidungen ermoglichte. Ausschlaggebend fur eine solche Teilhabe der *Augustae* an der Macht waren jedoch noch weitere Faktoren wie soziale Beziehungen und Normen, okonomische Ressourcen sowie ideologische Vorstellungen. Die Beitrage, die in diesem Band vorgelegt werden, fragen nach den genannten Grundlagen und Strukturen, welche die politische Einflussnahme ermoglichten, und definieren diese genauer als bisher in der Forschung vorgelegt. Ferner eroffnen Vergleiche mit Vorlauferinnen sowie konkrete Fallbeispiele Einblicke in die Prozesse und Handlungsstrategien, die weibliche Angehorige fuhrender Familien und Herrscherhauser - wie vor allem der *domus Augusta* - bei der Ausubung von Macht angewendet haben.