ISBN-13: 9783531149943 / Niemiecki / Miękka / 2006 / 294 str.
Gert Albert Agathe Bienfait Steffen Sigmund Mateusz Stachura Die in diesem Band versammelten Aufsatze sind dem weberianischen F- schungsprogramm verpflichtet, wie es von Wolfgang Schluchter in der Interp- tation und der Explikation der verstehenden Soziologie von Max Weber ent- ckelt wurde. In theoretischer Hinsicht bedeutet die Verpflichtung keine Im- nisierung, sondern eine kritische Prufung und Weiterentwicklung seiner Ann- men. Bei der empirischen Arbeit entsteht die Verpflichtung nicht durch die Ubernahme konkreter Theorien, sondern durch die Anwendung seines metho- schen Instrumentariums. Das Immunisierungsverbot bedeutet jedoch nicht, dass das weberianische Forschungsprogramm keinen harten Kern aufweist, der - nachst nicht zur Disposition steht (Schluchter 2005: 10). Die Auffassung von Soziologie als einer empirischen Wissenschaft, welche soziales Handeln d- tend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirkungen ursachlich erklaren will (Weber 1976: 1), erweist sich als seine wenigstens ansatzim- nent kritikfeste Voraussetzung. Auf diesem Fundament bauen speziellere - thodische, handlungs-, ordnungs- und kulturtheoretische Annahmen auf. Die methodische Eigenart des Ansatzes besteht im methodologischen Individual- mus, in der Theorie des verstehenden Erklarens und im idealtypischen Verf- ren. Das spezifische handlungstheoretische Merkmal besteht in der Annahme der dualen Rationalitat des Handelns. Die Ordnungstheorie steht im Kontext sozi- struktureller Analysen. Eine zentrale Rolle im weberianischen Forschungsp- gramm spielt die Kultur, welche die Sinngrundlage der Institutionalisierung und der Handlungsorientierung bestimmt. Diese Grundannahmen des von Schluchter kanonisierten Programms sollen nun im Blick auf die in diesem Bande pras- tierten Beitrage rekonstruiert werden (Schluchter 2005: 13-36), auf deren Ar- mentationsstruktur im Einzelnen nachfolgend eingegangen wird."