ISBN-13: 9783689047863 / Niemiecki / Miękka / 228 str.
Das Arbeitsrecht in Deutschland und Frankreich weist signifikante Unterschiede auf, die sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber betreffen. In Deutschland ist das Arbeitsrecht stark durch die Prinzipien des Sozialstaats geprägt. Es legt besonderen Wert auf den Schutz von Arbeitnehmern, insbesondere durch umfassende Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte und eine strenge Regulierung von Kündigungen. Das Kündigungsschutzgesetz stellt sicher, dass Arbeitnehmer nur unter bestimmten Bedingungen entlassen werden können, was eine hohe Jobsicherheit gewährleistet. Zudem sind Tarifverträge in Deutschland weit verbreitet und bieten zusätzliche Schutzmechanismen. In Frankreich hingegen ist das Arbeitsrecht stärker zentralisiert und staatlich gelenkt. Die "Code du Travail" regelt viele Aspekte des Arbeitslebens und sieht zum Teil strenge Regelungen vor, beispielsweise bei der Arbeitszeit und dem Mindestlohn. Das französische Arbeitsrecht ist durch einen hohen Grad an staatlicher Intervention gekennzeichnet, was sich in der traditionell hohen Bedeutung von Gewerkschaften und Arbeitskämpfen zeigt. Die Regelungen zur Entlassung von Mitarbeitern sind ebenfalls streng, aber im Vergleich zu Deutschland flexibler, insbesondere nach den Reformen des Arbeitsrechts unter Präsident Macron. Diese Unterschiede im Arbeitsrecht spiegeln die unterschiedlichen historischen, sozialen und politischen Entwicklungen beider Länder wider. Während in Deutschland das Prinzip der Sozialpartnerschaft und der Dezentralisierung im Vordergrund steht, ist das französische Arbeitsrecht durch starke staatliche Regulierung und Zentralismus geprägt. Ein Verständnis dieser Unterschiede ist für Unternehmen und Fachleute, die in beiden Ländern tätig sind, unerlässlich, um die jeweiligen arbeitsrechtlichen Anforderungen korrekt zu erfüllen und Konflikte zu vermeiden.