ISBN-13: 9783656377085 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 28 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Sozialpadagogik / Sozialarbeit, Note: 1,0, Fachhochschule Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: "Es gibt kein Recht auf Faulheit in unserer Gesellschaft." Mit diesen Worten entfachte Bundeskanzler Schroder bereits Anfang April 2001 eine heftige Debatte uber "Faulenzer," "Druckeberger," "Scheinarbeitslose" und "Sozialschmarotzer." Die Wirtschaftsforschungsinstitute entgegneten, dass nicht die Arbeitslosen, sondern "das System faul sei." Ich habe in meinem Berufsfeld auf verschiedenen Ebenen Stigmatisierungen beobachtet/festgestellt. Sehr erstaunt und beschaftigt hat mich die Feststellung, dass es nicht nur personliche Stigmatisierungen gibt, sondern auch politische (siehe obiges Zitat), strukturelle und ortsgebundene Stigmatisierungen. Teilnehmerinnen der MAE‐ Manahmen werden in abgelegenen, verwahrlosten Gebauden beschaftigt und paradoxerweise mit dem Ziel der Integration exkludiert. Es scheint fast so, als musse man die arbeitslosen Menschen von der Gesellschaft fern halten und umgekehrt. Werden Menschen raumlich derart ausgesondert, werden bereits vorhandene Stigmata bestatigt und stabilisiert. Arbeitslose befurchten heute Dauerarbeitslosigkeit; das bedeutet, dass sie sich mit der Idee, lebenslang stigmatisiert zu sein, auseinandersetzen mussen.