ISBN-13: 9783640557721 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 20 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1, Universitat Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Der franzosische Schauspieler, Regisseur, Dramatiker, Zeichner und vor allem Theater-Theoretiker Antonin Artaud brachte in die Welt des Theaters einige Veranderungen. Oft wird er als der Erfinder der Performance-Kunst bezeichnet, auch als einer der Grunder des "Modernen-Theaters." Unzahlige namhafte Personlichkeiten zogen aus seinem Schaffen ihre Inspiration, viele bewegte dieses zu heftiger Kritik. Es stellt sich beim Lesen von Artauds Texten allerdings als sehr verlockend heraus, seine lebenslange Krankheit als alles erlauterndes Argument heranzuziehen, seine Formulierungen und wirren Zusammenhange schreibt man gerne und erleichtert aufatmend seiner Schizophrenie zu; Eugene Ionesco beispielsweise findet nicht dass Artaud ein Philosoph sei, er bezeichnet ihn als temperamentvollen Rebell, bleibt aber nicht langer bei derart harmlosen Vergleichen, sondern meint weiters gnadenlos: "Auer einigen technischen Beobachtungen, die gultig geblieben sind, ist der Rest ein Wind, der einen leicht Ubelkeit erregenden, unkonsequenten, infizierten Gestank mit sich tragt."1 Artauds starke Betonung der Wichtigkeit der Korpersprache und seine grotesken Theaterstucke hatten starke Auswirkungen auf spatere Theater-Entwicklungen, wie das "absurde Theater." Jean Genet, Samuel Beckett oder Heiner Muller, beispielsweise, nahmen Artauds Dramatik zum Vorbild. Jerzy Grotowski und Peter Brook lieen sich uberaus stark von Artauds Publikum und Kunstler verbindenden Metaphysik beeinflussen (seihe weiter: "Artauds Einflusse auf Jerzy Grotowski und Peter Brook"). In den sechziger Jahren verwandelte sich Artauds Mischung aus Theater und bildender Kunst und der Zufalls-betonte Charakter seiner Auffuhrungen zu neuen Kunst-Formen, wie denen des Happenings, der Aktions-Kunst und der Performance. Ihnen bleibt unter anderem die flieende Grenze zwischen Kunstler und Publikum