ISBN-13: 9783110237719 / Niemiecki / Twarda / 2011 / 383 str.
Mit dem Namen des Autors verbinden wir bestimmte Vorstellungen von Originalitat, rechtlicher Codifizierung und ein historisches Wissen uber Zeitgenossenschaft, Werkzugehorigkeit, Intertextualitat oder mogliche Adressierungen. Diese Voraussetzungen unserer Lekture verandern sich oder entfallen, wenn wir den Namen des Autors nicht kennen. Wahrend man Anonymitat bislang nur als revisionsbedurftigen Mangel der Uberlieferungsgeschichte behandelt oder als autorschaftskritisches Schlagwort rhetorisch pauschalisiert hat, geht es dem vorliegenden Band darum, Anonymitat als historisch konkrete Erscheinungssituation von Texten und als Bedingung fur deren Bedeutung und Funktion zu rekonstruieren. Die literatur-, rechts- und religionswissenschaftlichen Beitrage stellen sich die Frage, welche Absichten mit der Anonymitat von Texten historisch verfolgt, welche Rezeptionseffekte damit erzielt wurden, welche programmatischen Deutungen sie erfahren hat und welchen rechtlichen Regulierungen sie unterlag.
Mit dem Namen des Autors werden Vorstellungen von Originalität und rechtlicher Codifizierung verbunden. Diese Voraussetzungen der Lektüre verändern sich, wenn man den Namen nicht kennt. Die literatur-, rechts- und religionswissenschaftlichen Beiträge des Sammelbandes werfen die Frage auf, welche Absichten mit der Anonymität von Texten historisch verfolgt wurden. Das Verhältnis von Anonymität und Autorschaft erfährt eine grundlegende Diskussion, und Anonymität wird als historisch konkrete Erscheinungssituation von Texten und als Bedingung für deren Bedeutung und Funktion rekonstruiert.