ISBN-13: 9783528058500 / Niemiecki / Miękka / 2003 / 221 str.
Das Recht auf Anonymitat Dr. Helmut Baumler 1 Gesetzlicher Anspruch oder pure Selbstverstandlichkeit? Mit dem Begriff der Anonymitat werden nicht selten aussergewohnliche Situationen assoziiert. Wenn von anonymen Wohltatern, anonymen Selbst hilfegruppen, anonymer Beratung oder auch anonymen Warnhinweisen die Rede ist, eher positive, wenn es um anonyme Drohungen, anonyme Parteispenden und andere Missetaten geht, die unter dem Deckmantel der Anonymitat begangen werden, eher negative. Vornehmlich bedienen wir uns scheinbar dann der anonymen Vorgehensweise, wenn wir etwas nicht Alltagliches tun. Anonymitat, so konnte man meinen, ist der Ausnahmefall, die Normalitat sieht anders aus. Tut sie das tatsachlich? Manchmal sind Dinge so selbstverstandlich, dass wir sie tun, ohne lange daruber nachzudenken oder gar rechtlich fundierte Begrundungen zu geben. Wir entscheiden im taglichen Leben haufig rein intuitiv, ob wir namentlich auftreten, oder ob wir anonym bleiben wollen. In aller Regel gehen dem keine tief schurfenden Reflexionen voraus, son dern wir verhalten uns in dieser Frage so, wie uns gerade zu Mute ist oder wie es unserem ublichen, ganz personlichen Verhaltensmuster entspricht. Manchmal haben wir auch unsere guten Grunde dafur, lieber nicht na mentlich in Erscheinung treten zu wollen und wir wurden uns entschieden gegen die Unterstellung verwahren, wir hatten deshalb im eigentlichen Sinne etwas zu verbergen, sei es gar strafrechtlicher Natur oder nur eine Unschicklichkeit."