ISBN-13: 9783640979769 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 90 str.
Magisterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Christian-Albrechts-Universitat Kiel (Philosophisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschaftigt sich mit der Wahrnehmung und Bewaltigung von Angsten in Novellen der fruhen Moderne. Die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und lebensweltlichen Umwalzungen, die mit dem Eintritt in das Industriezeitalter einhergingen, bewirkten auch eine neue Wahrnehmung der eigenen Person. Die Auflosung tradierter Gesellschaftsstrukturen, Rollenzuweisungen und der damit verbundene Verlust auerer Kategorisierungsmoglichkeiten von Identitat, bewirkte eine Relevanzverschiebung zugunsten innerer, personlichkeitsstiftender Merkmale. Identitat konnte nicht mehr uber auere Kategorisierungen hergestellt, sondern musste aus dem Inneren heraus entwickelt werden. Die, durch die veranderten auerlichen Umstande bedingte, Haltlosigkeit bildet die Grundlage fur die Identitatskrisen, wie sie in der Literatur der fruhen Moderne dargestellt werden. Kennzeichnend fur die literarische Moderne ist somit die Abnahme der Relevanz objektiver Realitat zugunsten der subjektiven Realitat, deren Ausdruck unter anderem eine Psychologisierung von Wirklichkeitserfahrungen, die Wiedergabe subjektiver Wahrnehmungs- und Bewusstseinsvorgange und damit auch ein Zurucktreten vermittelnder Erzahlinstanzen sind. Innerhalb dieser Arbeit wird dargestellt, wie Figuren mit Angsten umgehen, die sowohl aus dieser Identitatskrise resultieren als auch dieselbe bedingen, sowie ob und auf welche Weise die Figuren in der Lage sind, diese Angste wahrzunehmen. Des Weiteren wird untersucht, ob sich bestimmte Vorraussetzungen feststellen lassen, unter denen die Figuren in der Lage sind, ihre Angste zu uberwinden und welche Folgen das Scheitern von Angstbewaltigung fur die Figuren hat. Die Kategorisierung und Identifizierung der erlebten Angste erfolgt unter Zuhilfenahme der Theorien Sigmund Freuds, de