ISBN-13: 9783638936200 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 168 str.
ISBN-13: 9783638936200 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 168 str.
Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Sozialpadagogik / Sozialarbeit, Note: 1, Fachhochschule St. Polten, 71 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit 1989 hat sich die Anzahl der Haftlinge in Osterreichs Justizanstalten um rund ein Drittel auf 9.084 Insassen (Stand: 1.Marz 2007) erhoht. Obwohl unser Rechtssystem von einer individualistischen Strafauffassung ausgeht, lebt kein Individuum und daher auch kein Rechtsbrecher losgelost von sozialen Beziehungen, sodass mit der Zahl der Gefangenen auch die Zahl der Angehorigen steigt. Schatzungen sprechen in Osterreich von ungefahr 20.000 bis 30.000 Mitbetroffenen des Strafvollzuges. Wahrend es eine groe Menge an wissenschaftlicher Literatur und empirische Studien zur Gefangenenpopulation gibt, bleiben die in der Regel multiplen Problemlagen der Angehorigen weitgehend ausgeblendet. Sie gelten auch in Osterreich nach wie vor als eine nicht wahrgenommene Zielgruppe der Forschung und auch der Sozialarbeit. Ich gehe in meiner Arbeit der Frage nach, welche spezifischen Betreuungsangebote weibliche Familienangehorige von osterreichischen Strafgefangenen benotigen, insbesondere um das Familiensystem bzw. die Beziehung so weit zu stabilisieren, dass es auch nach der Haft noch aufrecht und damit als Ressource fur die gesellschaftliche und berufliche Wiedereingliederung vorhanden ist. Dazu habe ich mit neun weiblichen Angehorigen von Inhaftierten der Justizanstalt Stein im Zweimonatsabstand uber einen Zeitraum von neun Monaten - Juli 2006 bis Marz 2007 - jeweils ein teilstrukturiertes qualitatives Interview gefuhrt. Ich wollte herauszufinden, welcher konkreten Unterstutzung sie bedurfen bzw. auf welche Ressourcen sie zur Bewaltigung der fur sie neuen Lebens- und Beziehungssituation zuruckgreifen konnen. Durch diese Studie mochte ich auch herausfinden, ob sich ihre Bedurfnisse im Laufe der Haft verandern und welche Strategien die Frauen entwickeln, sich in ihre Situation einzufinden. Diese Arb