ISBN-13: 9783638848053 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 40 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Musikwissenschaft, Note: 1,7, Universitat Koblenz-Landau (Institut fur Musikwissenschaft und Musik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Entstehungszeit des Zyklus Lieder und Tanze des Todes von Modest Mussorgskij fallt uberwiegend in das Jahr 1875, in dem Mussorgskij mit dem Dichter der Texte, Arsen Arkadjewitsch Graf Golenischtschew-Kutusow (1848 - 1913), zusammenlebte. Die Anregung zu dem Liedzyklus Lieder und Tanze des Todes erhielt Mussorgskij allerdings von Wladimir Stassow, der Anfang der 1860er Jahre uber Balakirev auch mit den anderen Mitgliedern des "Machtigen Haufleins" bekannt geworden war: "Schlielich (schrieb Musorgskij) viertens eine Reihe Romanzen unter dem allgemeinen Titel Tanze des Todes. Diese letzte Aufgabe war ihm von mir gestellt worden. Graf A. A. Golenischtschev-Kutuzov, ein Freund Musorgskijs, ... schrieb den Text, die Musik verfasste Musorgskij." Mussorgskij "verehrte Stasov als kunstlerischen Berater und Propagandisten der eigenen kunstlerischen Ideen," ohne Stassows Einfluss ware Mussorgskijs Gesamtwerk wohl kaum zustande gekommen. Einige der fruhen, bis 1868 entstandenen Lieder Mussorgskijs wurden von Stassow "als kuhne Neuerung wegen ihres satirischen Charakters und ihres neuartigen Realismus" gelobt. Stassow beteiligte sich an der Uberarbeitung des Boris Godunow, initiierte die Bilder einer Ausstellung und arbeitete ferner intensiv an der Chowanschtschina mit, bevor er sich Mitte der 1870er Jahre etwas von Mussorgskij zuruckzog, vermutlich aufgrund dessen gravierender Alkoholprobleme sowie dessen Interesse an der Lyrik Alexej Tolstojs. Warum aber auerte sich Mussorgskijs Beschaftigung mit dem Tod in seinem Liedschaffen und nicht in anderen Formen und Gattungen wie z. B. einem Requiem? Mechthild Mader-Schultner zieht als Erklarung das Fehlen kirchenmusikalischer Formen zur Todesthematik in Osteuropa und Asien heran, weil sich die Sterbeliturgie in der Ostkirche nie von der liturgischen For