ISBN-13: 9783640767427 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 168 str.
ISBN-13: 9783640767427 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 168 str.
Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Medizin - Gesamtmedizin, allgemeine Grundlagen, Note: summa cum laude, Heinrich-Heine-Universitat Dusseldorf, Sprache: Deutsch, Abstract: Die medizinethische Diskussion zur Praimplantationsdiagnostik ist mageblich bestimmt durch zwei sich gegenuberstehende Argumentationstypen. Die Befurworter bedienen sich vornehmlich eines pragmatisch-nutzenorientierten Argumentationstyps. Hierbei werden die Interessen und Bedenken moglicher Patienten aus einer subjektiven und situativen Perspektive heraus nach Pro- und Kontraargumenten gegeneinander abgewogen. Auf der anderen Seite folgen die Kritiker der Praimplantationsdiagnostik einem gesellschaftspolitisch-folgenorientierten Argumentationstyp. Sie weisen neben dem moglichen Schaden fur die Patienten auf das Negativpotential dieser Technik hin. Dabei werden in den abwagenden Bewertungsprozess neben den technikspezifischen Aspekten weitere heterogene Diskussionsfelder integriert. Die vorliegende Arbeit gibt zunachst einen Uberblick uber die naturwissenschaftlichen, klinischen und rechtlichen Aspekte zur Praimplantationsdiagnostik. Anschlieend wird der beschriebene Diskurs in seinen spezifischen Argumentationsstrangen analysiert. Die ebenfalls beteiligten Diskussionsfelder zum humangenetischen Krankheitsbegriff, zur Patientenautonomie, zum Embryonenstatus und zur Eugenik-Debatte werden in Beziehung gesetzt zur Thematik der Praimplantationsdiagnostik. Ich stelle fest, dass die unterschiedlichen Ansatze der beiden wichtigsten Argumentationstypen eine grundlegende Asymmetrie bedingen. Aufgrund der hochgradigen Komplexitat des Bewertungsprozesses ist der gesellschaftspolitische Argumentationstyp anders als der pragmatische mit einem latenten Vermittlungsproblem belastet. Trotz inhaltlicher Relevanz der gesellschaftspolitischen Argumente konnte sich dieses strukturelle Ungleichgewicht zugunsten der pragmatischen Argumente in der politischen Entscheidungsfindung niedersch