ISBN-13: 9783935877688 / Niemiecki / Miękka / 2003 / 698 str.
Ziel dieser Dokumentation legalisierten Unrechts ist es, einerseits die aus der Sicht der judischen Bevolkerung passiv durchlebten Ausgrenzungsmanahmen aufzuzeigen, andererseits die aktive Seite der Betroffenen anzudeuten und ihre Existenz in den Zeiten argster Bedrangnis darzustellen (Einleitung). Erschreckend ist die Erkenntnis, dass der NS-Staat - noch vor der physischen Vernichtung der Juden - mit Hilfe des Rechts ihren sozialen Tod systematisch betrieben hat. Deutlich wird, wie viele rechtliche Ausgrenzungsmanahmen die Machthaber auf allen Gebieten des beruflichen und alltaglichen Zusammenlebens ergriffen. Deutlich wird auch, welcher Kraft es bedurfte, um gegenuber dieser bis in den letzten Winkel des Alltags reichenden zunehmenden Ausgrenzung ein Alltagsleben uberhaupt noch zu gestalten. Die gesetzliche Ausgrenzung macht der Autor an rechtlichen Regelungen auf der untersten Ebene, Durchfuhrungsbestimmungen, Runderlassen und Verfugungen fest. Dem stellt er eine Chronologie der Vorkommnisse gegen die judische Bevolkerung von Marz 1933 - 1945 gegenuber, die auf Archivalien, zeitgenossischen Publikationen, den wichtigsten judischen Periodika der Jahre 1933 - 1945 und zahlreichen zeitgenossischen Erlebnisberichten basiert. Das Ausnahme-Unrecht gegen die judische Bevolkerung von 1933 bis 1945 ist in ahnlicher Akribie und Konsequenz bisher nicht dargestellt worden.