Alabastermaedchen: Ein Roman aus Ligurien

ISBN-13: 9781503369641 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 340 str.

Rodolfo Nicola

Opis

In seinem Refugium auf dem Inselchen Tino im Golf von La Spezia, im militarischen Sperrgebiet, lebt der vierundfunfzigjahrige Graf Enzo di Malaspina, eigenbrotlerischer Nachfahre eines grossen ligurischen Geschlechts, sein zuruckgezogenes und egozentrisches Leben eines Weltfluchtlings. Die Liebe seiner Jugend zur Irin Agathy O'Neill hat ihn durch ihr schreckliches Ende an sich und der Welt verzweifeln lassen. Jahrelang ist er daraufhin wie ein Schlafwandler durch die Welt und das Leben gestreift, rast- und ruhelos und von Albtraumen heimgesucht. Diese Traume knupfen an ein dunkles Geheimnis, das er Zeit seines Lebens nicht zu luften imstande war, da es tief in seiner Erinnerung verschuttet liegt. Erst die ratselhafte, dunkle Anna, eine herbe, ernste Schonheit mit geheimnisvoller Vergangenheit hat ihn durch ihre liebevolle Fursorge aus diesem Teufelskreis gerettet. Er ist jedoch ausserstande, ihre Liebe zu ihm zu erwidern, da, wie er sagt, ein Malaspina nur einmal lieben kann." Heute kampft er mit allen Mitteln gegen die Plane einer amerikanischen Gesellschaft, welche auf dem alten Landsitz der Malaspina einen Vergnugungspark errichten will. Mit seiner zwischenzeitlich verstorbenen Jugendliebe Agathy hatte er jedoch seinerzeit einen Vertrag aufgesetzt, demzufolge nur sie Beide oder ihre direkten Nachkommen das bewusste Grundstuck veraussern durfen. Dieses Landgut in einem Tal oberhalb Laiguelias beherbergt, nebst der Erinnerung an die tragisch zu Ende gegangene Liebe, auch noch die Ruinen des abgebrannten Sommersitzes der Malaspina sowie eine zugeschuttete Grotte, in der ein ganzes Sammelsurium an Steinplastiken, von Generationen von Malaspinas zusammengetragen, ihr verstecktes Dasein im Dunkel fristet. Darunter befindet sich auch das, Alabastermadchen', eine perfekte Bildhauerarbeit aus dem Alabastermarmor Carraras, das Abbild eines etwa zwolfjahrigen Madchens, das eine sterbende Taube in Handen halt. Diese Plastik hat Enzo Zeit seines Lebens stark beeindruckt und verfolgt ihn auch weiter durch die Geschichte. Nun ist es soweit, dass Agathys Tochter Olivia den Vertrag mit dem ihr unbekannten Jugendfreund ihrer Mutter einlosen will. Trotz ihrer vorgefasst ablehnenden Meinung neugierig auf den Mann, der auf das Leben ihrer Mutter einen solch verheerenden Einfluss hatte, begleitet sie selbst eine Gruppe reicher Amerikaner nach Ligurien, wo der Kauf des Grundstuckes getatigt werden soll. Durch Zufall lernt sie den asketischen Einsiedler vor ihren Reisegefahrten kennen und wird, nachdem sie bei einem leichtsinnigen nachtlichen Schwimmausflug beinahe ertrunken ware, von diesem und der finsteren Anna gerettet und umsorgt. Die Zeit ihrer Genesung nutzt sie, um dem Grafen Enzo die Geschichte seiner ersten und einzigen Liebe zu entlocken. Dessen schonungslose Offenheit und die aufrichtige Tiefe seiner Gefuhle zeigen ihr ein vollig neues Bild sowohl des Grafen als auch ihrer verstorbenen Mutter. Ubermannt von dem Gefuhl tiefer Verbundenheit, das die Erzahlungen Enzos in ihr hervorruft, verliebt sie sich trotz aller ihrer Vorurteile in den alteren Mann. In Enzos Geschichte, die der Gegenwartserzahlung folgt und am Tag des Verkaufs endet, taucht wie ein roter Faden immer wieder die Alabasterfigur des Madchens mit der Taube sowie ein verkruppelter, bosartiger Gartenbursche des selben Vornamens - Enzo - auf. Als sich Olivia und Enzo gemeinsam auf der Barke des alten Fischers Eugenio zum ehemaligen Landhaus der Malaspinas aufmachen, wo der Vertrag des Grafen eingelost und der Kauf vonstatten gehen soll, erfahrt Olivia nach und nach den tragischen Rest der Geschichte. Gleichzeitig erlebt sie das Aufbluhen des alten Junggesellen an ihrer Seite, der in ihr gewissermassen eine Reinkarnation seiner einzigen Liebe Agathy sieht. Doch der Tag, an dem der Verkauf mit der Zustimmung Enzos besiegelt werden soll, verlauft vollig anders, als von den Teilnehmern geplant."