ISBN-13: 9783486564983 / Niemiecki / Twarda / 2000 / 2601 str.
Herausgegeben im Auftrag des Auswartigen Amts vom Institut fur Zeitgeschichte. Hauptherausgeber: Hans-Peter Schwarz, Mitherausgeber: Helga Haftendorn, Klaus Hildebrand, Werner Link, Horst Moller und Rudolf Morsey. Wissenschaftlicher Leiter: Rainer Blasius. "Geschafft " Kurz und knapp meldete Staatssekretar Egon Bahr am 22. Mai 1970 den Durchbruch in den Verhandlungen mit dem sowjetischen Auenminister Gromyko. Die Ostpolitik der Regierung Brandt/Scheel steht im Mittelpunkt des Jahresbandes 1970 der Edition "Akten zur Auswartigen Politik der Bundesrepublik Deutschland." Unmittelbar nach Ablauf der dreiigjahrigen Sperrfrist wird eine Auswahl von uber 600 bislang geheimen Protokollen und Aufzeichnungen uber die Vertragsverhandlungen in Moskau und Warschau veroffentlicht und somit eine fundierte Auseinandersetzung mit diesem kontroversen Thema ermoglicht. In drei Gesprachsrunden erzielten die Unterhandler beider Seiten in Moskau eine Einigung uber das "Bahr-Papier," das trotz groter Geheimhaltung publik wurde. Dennoch gelang es, in der entscheidenden Verhandlungsrunde den Vertrag zur Paraphierung zu bringen. Am 12. August 1970 reiste Bundeskanzler Brandt zur Unterzeichnung nach Moskau. Die Verhandlungen mit Polen erwiesen sich als nicht weniger kompliziert, galt es doch, einen Ausgleich zwischen der von polnischer Seite geforderten Anerkennung der Oder-Neie-Linie und den von der Bundesregierung gewunschten humanitaren Erleichterungen zu finden. Eng verflochten mit der Ostpolitik waren die Berlin-Verhandlungen der Vier Machte, deren Verlauf sich in zahlreichen Konsultationen zwischen der Bundesregierung und ihren Hauptverbundeten spiegelt. Ebenso dokumentiert werden die Bemuhungen um einen Modus vivendi mit der DDR, die mit den Treffen zwischen Brandt und Stoph in Erfurt und Kassel einen ersten Hohepunkt erreichten. Weitere inhaltliche Schwerpunkte bilden die Fortschritte in der Europapolitik sowie Fragen der Abrustung und Rustungskontrolle (MBFR und SALT). Diese Themen sowie die Frage, wie die 1970 geschlossenen Ostvertrage mit Leben erfullt werden konnten, sollten die Bonner Auenpolitik in den siebziger Jahren bestimmen.