ISBN-13: 9783638715058 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 92 str.
Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Padagogik - Sonstiges, Note: 1,7, Universitat Erfurt, 47 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Dezember 1975 setzte ein Artikel im SPIEGEL das geteilte Deutschland in hellen Aufruhr. Es wurde uber geheime Praktiken der DDR-Behorden berichtet, welche in einzelnen Fallen die versuchte Republikflucht mit einer Art Familienstrafe ahndeten. Kinder, deren Eltern bei der Flucht ertappt wurden, wurden an linientreue DDR- Burger zur Adoption freigegeben. Es war eine der grobsten Menschenrechtsverletzungen, die das SED-Regime je begangen hatte. Der SPIEGEL nannte diese Methode "Zwangsadoption," was von da als Synonym dieser Praktik stand. Heftige Diskussionen, Widerrufe aber auch Zugestandnisse seitens der DDR-Regierung kamen nach dieser SPIEGEL- Veroffentlichung zustande. Wirkliche Beweise hatte man zu dem Zeitpunkt jedoch nicht und das Thema Zwangsadoptionen ruhte bis in den Mai 1991. In der vorliegenden Arbeit werde ich das Thema Zwangsadoption als einen politisch motivierten Entzug durch den Staat darstellen. Zudem werde ich belegen, dass solche Praktiken in der damaligen DDR wirklich existierten und vor allem: dass es ein ganzes System gab, welches dahinter stand. Hierbei werde ich kurz auf die Adoption i Allgemeinen eingehen sowie auf die Jugendhilfe, welche in der DDR in Sachen Adoption und Zwangsadoption eine entscheidende Position einnahm.Weiterhin spielte das Erziehungsziel des Staates eine bedeutende Rolle, da dieser genau vorgab, wie Eltern ihre Kinder zu erziehen hatten. Hierfur werde ich einige Paragraphen der DDR-Verfassung, der Jugendhilfeverordnung (JHVO) sowie des Familiengesetzbuches der DDR (FGB) erlautern, welche man zur Legitimation von Zwangsadoptionen missbrauchte. Auch nutzte die Jugendhilfe u. a. diese Rechtsgrundlagen, um sich hinsichtlich Zwangsadoptionen zu rechtfertigen. Der Fall der Familie Grubel brachte Mitte der 70er Jahre d Diskussion um Zwangsadoptionen ins Rollen.