ISBN-13: 9783050043784 / Niemiecki / Twarda / 2007 / 275 str.
ISBN-13: 9783050043784 / Niemiecki / Twarda / 2007 / 275 str.
Im 19. Jahrhundert wurden in Preuen bauerliche Eigentumsrechte geschaffen. Entgegen den Annahmen der Reformer fuhrte dies nicht zu einer marktgesteuerten Bewegung des Faktors Boden zu denjenigen Betrieben, die ihn am effizientesten nutzten: Der Acker wanderte nicht zum besseren Wirt. Vielmehr blieb die Mobilitat des Bodens eingebettet in ein System von Erbschaft und familiarer Ubergabe. Georg Fertig verfolgt in seinem Buch die Bewegung von Parzellen und Hofen unter den Landwirten dreier westfalischer Orte und untersucht den Einfluss von Lebenslauf, verwandtschaftlichen Beziehungen und Nachbarschaft auf das Kaufen und Verkaufen von Land. Er zeigt, dass nicht die Logik des Marktes, sondern die der Gabe im Sinne der Wirtschaftsanthropologie die Mobilitat des Bodens bestimmte und dass eine im Kern von familiarer Umverteilung gepragte bauerliche Gesellschaft in der liberalen Marktwirtschaft fortbestand.
"Methodisch hat Georg Fertig neue Wege beschritten, um die Unmenge an gewonnenen Daten auszuwerten. [...] Insgesamt ist festzuhalten, dass die vorliegende Studie einen detaillierten Einblick in das Verhalten von Akteuren auf dem Bodenmarkt einer ganzen Region liefert." Claus Rech in: H-Soz-u-Kult, 25. April 2008 " [...] es [gelingt] dem Autor, bisherige Dogmen der klassischen Marktlehre in Frage zu stellen und vielfältige und faszinierende Einblicke in die wirtschaftlichen und sozialen Mechanismen einer bäuerlichen Gesellschaft zu geben." Clemens Zimmermann in: Vierteljahresschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, 96 (2009) 1 "Fertigs Untersuchung ist [...] in mehrfacher Hinsicht beeindruckend. Sie zeigt einmal mehr, dass serielle Massendaten eigentlich nur mit Hilfe von Datenbanken handhabbar sind und diese bei entsprechender Konfiguration zahlreiche Verknüpfungen und damit Auswertungsmöglichkeiten bieten. Dies gelingt umso besser, je mehr unterschiedliche Forschungsansätze nicht nur bei der Auswertung, sondern bereits bei Anlegung der Datenbank Berücksichtigung finden. Die [...] Arbeit habe ich mit großem Gewinn gelesen." Dirk Schleinert in: sehepunkte, Ausgabe 9 (2009), Nr. 7/8 "profunde wirtschaftshistorische Studie" Moritz Jungbluth in: Rheinisch-Westfälische Zeitschrift für Volkskunde, 54 (2009)