ISBN-13: 9783956844867 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 54 str.
ISBN-13: 9783956844867 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 54 str.
Robert Musil (1880-1942), der Rationales und Irrationales nicht als unversohnliche Gegensatze begriff, sondern beide Dimensionen aus wissenschaftlicher Sicht dichterisch miteinander verknupfte, schildert in seinem ersten Roman Die Verwirrungen des Zoglings Torless (1906) geistige und korperliche Grenzuberschreitungen, die den Protagonisten dazu fuhren, 'Dinge, Vorgange und Menschen als etwas Doppelsinniges zu empfinden'. Das so entstandene Spannungsfeld fordert in Torless eine kreative Betrachtungsweise, die sich von der anerzogenen Moral distanziert, dafur aber eine Selbstfindung ermoglicht, die unbewusste Zonen integriert und ihnen deshalb nicht zu verfallen braucht. In der Konzentration auf die Innerlichkeit eines Jugendlichen mit Torless vergleichbar, lasst der Entwicklungsroman A Portrait of the Artist as a Young Man (1916) den stolzen Stephen Dedalus einen Weg beschreiten, der sein Selbstbewusstsein starkt und ihm neue Perspektiven eroffnet. Anders als Robert Musil spiegelt James Joyce (1882-1941) in seinem irischen Helden jedoch eine traditionelle Dichotomie katholischer Pragung, die seiner Dichtung ebenso eigen ist wie ihre stilistischen Erneuerungen. Diesen gegenlaufigen Tendenzen bei Musil und Joyce hat die Autorin im Fruhwerk der beiden Schriftsteller nachgespurt, um ihren Umgang mit dem Leib-Seele-Problem sichtbar zu machen."