ISBN-13: 9783899493191 / Niemiecki / Twarda / 2006 / 134 str.
Die Verwahrung von Kapitalmarktpapieren durch Intermediare und die Abwicklung von Wertpapiergeschaften uber sog. Clearing- und Settlementsysteme bedurfen eines spezifischen und stabilen Rechtsrahmens. Zwar haben sich die Regelungen des deutschen Depotgesetzes 1937 uber die Girosammelverwahrung und den Effektengiroverkehr in der Praxis im Groen und Ganzen bewahrt. Nicht bestreiten lasst sich allerdings, dass sich das deutsche Depotrecht infolge der zunehmenden Vernetzung der Kapitalmarkte und der daran anknupfenden Harmonisierungsinitiativen auf europaischer und internationaler Ebene einem starken Anpassungsdruck ausgesetzt sieht. Es sind in erster Linie das in Vorbereitung befindliche UNIDROIT-Ubereinkommen uber intermediar-verwahrte Wertpapiere und das Securities Account Certainty Project der EU, aber auch Reformaktivitaten im Ausland, die der Diskussion daruber, ob das deutsche Depotrecht noch ein festes Fundament fur die Wertpapierverwahrung und -abwicklung abgibt, neue Nahrung gegeben haben. Diese Entwicklung gab den Ansto fur die Tagung "Die Zukunft des Clearing und Settlement," die das ILF am 27. Juni 2005 an der Johann Wolfgang Goethe-Universitat veranstaltet hat. Der erste Teil der Tagung war ausgewahlten depot- und gesellschaftsrechtlichen Fragen rund um die mediatisierte Wertpapierverwahrung einschlielich moglicher Alternativen zum geltenden Recht und eines rechtsvergleichenden Blicks in die Schweiz gewidmet. Die Analyse der rechtlichen Einbettung des Clearing und Settlement bot zugleich die Gelegenheit, im zweiten Teil der Tagung die derzeit ebenfalls lebhaft diskutierten Marktmodelle der Wertpapierabwicklung auf den Prufstand zu stellen.