ISBN-13: 9783829605175 / Niemiecki / Twarda / 2010 / 85 str.
Alberto Moravia, 53, hatte gerade seinen Welterfolg Die Langeweile verffentlicht, sich von seiner Frau getrennt und die junge Dacia Maraini kennengelernt. Claudia Cardinale, 23, war seit Viscontis Rocco und seine Brder ein Star. Das Interview, das die Zeitschrift Esquire in Auftrag gegeben hatte, fand im Mai 1961 in Moravias Arbeitszimmer statt. Der alternde Dichter sa tippend an der Schreibmaschine und war von der Situation so fasziniert, dass ihm die Schreibmaschine immer wieder zu Boden fiel. Moravia erffnet das Interview mit der Bemerkung, er interessiere sich weder fr Claudia Cardinales Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft noch fr ihre Meinung ber Politik, Liebe, Kunst, Frauen und Mnner, sondern wolle sie als Objekt im Raum , als physische Erscheinung befragen, durch die allein sie sich von allen anderen Menschen unterscheide. Die junge, schchterne Schauspielerin wirft den Ball zurck und beginnt sich zu beschreiben: Haare, Hals, Mund, Schultern, Brust, Hnde, Hften, Beine wie sie sich morgens an- und abends auszieht, sich schminkt und abschminkt, ins Bett legt Einem modernen Sokrates gleich, leitet Moravia aus den um Objektivitt und Genauigkeit bemhten Antworten seine Theorien ber die Natur des Menschen, ber Schlaf, Traum und Wirklichkeit, das Leben und die Liebe ab. Zu Moravias Schlussfolgerungen mag man stehen, wie man will, der erotischen Wirkung, die Claudia Cardinales minutise Beschreibung ihres Krpers und ihres Schlafzimmers ausbt, kann man sich nicht entziehen. Moravia und seiner Schreibmaschine ging es genauso.