ISBN-13: 9783827430847 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 226 str.
Wahrend die Soziobiologie einerseits nach wie vor abgelehnt wird, gewinnt sie andererseits durch viele empirische Einzeisludien ein immer breiteres Fundament. So hitzig wie in den spalen siebziger und den achtziger Jahren wird sie heute zwar nicht mehr diskutiert, aber dennoch ranken sich um viele ihrer Aussagen und Schlufolgerungen Miverstandnisse, die offenbar schwer auszurotten sind. Sie betreffen vor allem soziobiologische Erklarungen des menschlichen Verhaltens und beruhen zum Teil auf ideologischen Vorurteilen. Wohl aber ruhren sie auch daher, da sich die Soziobiologcn eines Vokabulars und einer Methodologie bedie- nen, die vielen Humanwissenschaftlern und Philosophen fremd sind. Dieses Buch soll nicht nur helfen, die um die Soziobiologie entstandenen Mi- verstandnisse abzubauen. Es ist von der Uberzeugung getragen, da die Sozio- biologie (ungeachtet einiger noch vorhandener Schwachstellen und offener Fra- gen) entscheidende Beitrage leisten kann - zum Verstandnis der Evolution, indem sie deren soziale Dimension darlegt, - zum Verstandnis des Verhaltens der Lebewesen uber die Ansatze der klassischen Verhaltensforschung hinaus, - zum Verstandnis des menschlichen Sozial verhaltens, einschlielich seiner mora- lischen beziehungsweise unmoralischen Aspekte. Ziel dieses Buches ist es, zum einen profund uber die Soziobiologie (ihre Grund- lagen, Konzepte und ihren gegenwartigen Stand) zu informieren, zum anderen aber auch die heiklen Punkte herauszuarbeiten, denen sich Soziobiologen in der Kon- troverse mit Vertretern anderer Disziplinen nach wie vor stellen mussen. Gemeint ist damit vor allem die Frage, inwieweit menschliches Sozial verhalten genetisch bestimmt ist und welche "kulturelle Freiheit" die genetische Bestimmung erlaubt.
Von Egoisten und Altruisten§Insektenstaaten, Rudelbildung, Paarbindung - soziales Verhalten zeigt sich bei Tier und Mensch in mannigfachen Formen und Ausprägungen. Wie es zustande kommt, welchen Mechanismen es folgt und welche entwicklungsgeschichtlichen Wurzeln die Bildung von Partnerschaften, Gruppengemeinschaften und organisierten Sozietäten hat, beschäftigt Naturforscher und Verhaltenswissenschaftler schon lange. Aber auch für eine breitere Öffentlichkeit sind diese Fragen von großem Interesse, da die Antworten nicht zuletzt Licht auf die Bedingungen unseres eigenen sozialen Zusammenlebens werfen. §Die anfangs heftig umstrittene Soziobiologie als ein neuartiger, evolutionär begründeter Erklärungsansatz ist heute in ihren Grundzügen weitgehend akzeptiert und in das Gedankengebäude der Biologie integriert. Dieses Buch beschreibt in leicht verständlicher Form, mit welchen Fragen sich Soziobiologen auseinandersetzen und zu welchen Antworten sie kommen. §Ausführlich schildert der Autor die verschiedenen Formen der Gruppenbildung im Tierreich und das Wechselspiel von Konflikt und Kooperation. Egoismus und Altruismus sowie der Einfluss der Gene auf soziales Verhalten sind weitere wichtige Themen. Ein Überblick über die Evolution menschlichen Sozialverhaltens und die Bedeutung der Soziobiologie für das Verständnis menschlicher Gesellschaften beschließt dieses breit angelegte, spannende Buch. §Unveränderter Nachdruck der 1. Auflage