ISBN-13: 9783810025647 / Niemiecki / Miękka / 2000 / 278 str.
Grenzen und Grenziiberschreitungen der Liebe Zum SoziologiekongreB 1998 in Freiburg haben die Herausgeber dieses Ban des eine Veranstaltung unter dem Titel "Grenzen und Grenziiberschreitungen in Liebesbeziehungen" organisiert. Damit war zunachst einmal die Absicht verbunden, die Arbeiten an einer "Soziologie der Liebe" fortzufiihren, die wir beim SoziologiekongreB 1996 in Dresden und einer Tagung in Bonn 1997 aufgenommen hatten. I Wir halten diese Bemiihungen fUr notwendig, weil die Frage nach der Bedeutung des Phanomens "Liebe" als kulturellem Muster, sozialer Institution und Beziehungsform innerhalb der soziologischen For schung lange Zeit vernachlassigt worden ist. Die Analyse von Liebesbezie hungen zahlt bisher nicht zum Kernbestand der Soziologie - vielleicht des halb, weil sie auch von den Klassikern nur in begrenztem Umfang geleistet worden ist. Und innerhalb der eigentlich "zusllindigen," speziellen Anwen dungsfelder der Soziologie - insbesondere Familiensoziologie und Geschlech terforschung - scheint "Liebe" fast ein Fremdwort zu sein. 1m iibrigen haben wir nicht die Befiirchtung, uns beim Thema Liebe dem alten Vorwurf auszusetzen, die Soziologie problematisiere Dinge, die kein Nicht-Soziologie als Problem kennt. Wir haben es hier eher mit der Umkeh rung dieses Phiinomens zu tun, niimlich damit, daB ein im Alltag evidentes Problem zunachst iiberhaupt erst in eine soziologische Fragestellung iiber setzt werden muB. Diese Konstellation hat zur Folge, daB Liebesbeziehungen in der offentlichen Diskussion fast ausschlieBlich im Rahmen evolutionsbio logischer oder psychoanalytischer Theorien interpretiert werden, obwohl das soziologische Analysepotential gerade in diesem Bereich auBerst effizient ware."