ISBN-13: 9783810013644 / Niemiecki / Miękka / 1995 / 218 str.
Die Idee einer Ringvorlesung, gemeinsam gestaltet und getragen von Wis senschaftlerinnen der ortsansassigen Universitat und Gewerkschafterinnen des DGB, ist so neu nicht. Auch kann unsere Veranstaltung in Halle nicht den Ruhm fur sich beanspruchen, die erste derartige Veranstaltung seit dem 3.10.199Q im sog. Beitrittsgebiet gewesen zu sein-da war Dresden uns eine Nasenspitze voraus - aber alle, die dabeigewesen sind, werden mir sicher zu stimmen, dass wir hier terra incognita betraten, die viel Neues verhiess, Ein blicke in unbekannte Terrains, Verknupfungen eigener Erfahrungen und Er kenntnisse mit denen anderer, dem also mit Spannung entgegenzusehen war. Eine Unternehmung, die aber auch Risiken in sich barg, nicht zuletzt hinsichtlich der von uns nicht einschatzbaren Resonanz und - es soll nicht verschwiegen sein - zu vermutender politischer Empfindlichkeiten. Warum ein derartiger Versuch? Es gibt da mehrere Grunduberlegungen. Ich personlich halte sehr viel von einer Idee, die Prof. Dr. Neuweiler, er ist Vorsitzender des Wissenschaftsrates, so formulierte: "Wir brauchen einen permanenten und professionellen Dialog zwischen Wissenschaft und den an deren gesellschaftlichen Kraften (Arbeit, Kapital, Verbraucher, Kommunal politik etc.)." Er wunschte sich dazu u.a. "offene Kollegs," die "aus den Uni versitaten ... wieder einen zuganglichen und lebendigen Marktplatz von Ideen machen konnen ... " (GMH 11193, S. 693)."