ISBN-13: 9783790806045 / Niemiecki / Miękka / 1992 / 298 str.
Diese Arbeit geht der Frage nach, ob der Informationsgehalt von Bankabschlussen infolge der Bewertungsprivilegien gemass 26a KWG vom Informationsgehalt vergleichbarer Jahresabschlusse von Aktiengesellschaften anderer Branchen abweicht. Anlass dieser Untersuchung ist die Vermutung, dass die durch 26a KWG eroffneten Moglichkeiten der stillen Ergebnismanipulation den Informationsgehalt von Bankabschlussen stark beeintrachtigen. Kapitalmarktorientierte empirische Studien zu dieser Frage wurden bislang nicht vorgelegt. Der Arbeit liegt der Gedanke zugrunde, dass bei Veroffentlichung eines Jahresabschlusses die Preisbildung an der Borse neue Informationen reflektiert. Andert der Abschluss die Erwartungen der Anleger, werden diese verstarkt Aktienkauf- bzw. -verkaufsentscheidungen treffen. Da sich diese Handlungen in den Aktienkursen des betreffenden Unternehmens niederschlagen, konnen Ruckschlusse auf den Informationsgehalt des Abschlusses fur die Gesamtheit der Anleger gezogen werden. Zum Nachweis der abschlussinduzierten Kursreaktionen des Aktienmarktes wurde die Methode der Abnormal Performance Indices verwendet. Die Ergebnisse der Arbeit erharten den Verdacht, dass sowohl der Informationswert von Bilanzgewinn und Jahresuberschuss als auch der Informationswert des gesamten Jahresabschlusses von Aktienbanken im Durchschnitt erheblich niedriger ist als die entsprechenden Informationswerte von Abschlussen anderer Branchen. Ein Informationswertvergleich fur Jahresabschlusse, die vor Inkrafttreten der Aktienrechtsreform von 1965 erstellt wurden, ergab, dass Bankabschlusse vor Einfuhrung von 26a KWG den Abschlussen anderer Branchen hinsichtlich des Informationswertes nicht unterlegen waren."