ISBN-13: 9783734762390 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 272 str.
Frenssen lebte von 1863 bis 1945. Er war Pastor, Schriftsteller mit Millionenauflage, warb in den USA, inoffiziell unterstutzt von der Regierung und Reichsprasident Friedrich Ebert, fur die Weimarer Republik, wandte sich dann den Nationalsozialisten zu und versuchte fortan sich und sein Werk als schon immer dieser politischen Richtung zugehorig hinzustellen und umzudeuten. Mit dem 1901 erschienenen Roman Jorn Uhl' setzte eine regelrechte Frenssen-Manie in Deutschland ein. Junge Menschen und Frauen feierten das Werk enthusiastisch. Als 1905 das Werk Hilligenlei' herauskam setzte eine beispiellose offentliche Auseinandersetzung uber den Autor ein. Erotismus, Liberalismus, Verrat der Heimatkunst wurde dem Autor vorgeworfen. Andere feierten ihn als einen Autor, der gegen verlogene Konventionen und fur die Emanzipation der Frau anschrieb. Fur das Ausland galt er fortan als bedeutendster Schriftsteller Deutschlands. Heute gilt Gustav Frenssen unter den Kennern als Erneuerer der Heimatkunstbewegung, der uber das reine Idyll geschickt politische Themen der Zeit (u.a. Kolonialkrieg, Weltkrieg, Ruhrbesetzung, Hofesterben) und gesellschaftliche Stromungen (liberalerer Umgang mit der Sexualitat, freigeistiges Christentum) aufnahm und sie, geschickt zu beschreiben verstand. Zu den fruhen Bewunderern gehoren Thomas Mann, Hermann Hesse und Rainer Maria Rilke. Die unterschiedlichsten Urteile kommen zu Wort. Die Chronik ist eine verlassliche Darstellung dieser umstrittenen Person. Drei Register und ein Quellen- und Sigleverzeichnis erschliessen die Fulle der Information. Die Chronik ist dank der eingefugten Werk- und Briefauszuge zugleich ein Lesebuch zu dem Schriftsteller