ISBN-13: 9783668025554 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 28 str.
ISBN-13: 9783668025554 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 28 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Martin-Luther-Universitat Halle-Wittenberg (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Zur aktuellen Gegenwartsliteratur, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie nicht nur Beispiele aus der Literatur des 20. Jahrhunderts zeigen, manifestiert sich das Phanomen mobiler, multipler, selbstreflexiver werdender Identitat besonders in der Literatur und Literaturtheorie - ob in der Moderne bei Rilke, Ehrenstein, Einstein oder Musil zu Beginn des 20. Jahrhunderts, ob in der Postmoderne und Gegenwart bei Brecht, Handke, Hilbig oder auch Sebald. Ihnen allen ist die Auseinandersetzung mit dem Problem der personalen Identitat, das heit der Dialektik von Bestandigkeit und Wandelbarkeit, gemein. So scheint die Tatsache, da eine stetig wachsende Menge vor allem an Ich-Erzahlern die eigenen Geschichten samt der mit der Begreiflichkeit des Ichs verbundenen Probleme schildert, Odo Marquard in diesem Punkt zu bestatigen: Wer auf das Erzahlen verzichtet, verzichtet auf seine Geschichten; wer auf seine Geschichten verzichtet, verzichtet auf sich selber. Oder mit Fernando Pessoa: Sich bewegen heit leben, sich in Worte fassen heit uberleben. Fur Findung, Erfindung, Koharenz und Kontinuitat der eigenen Identitat - trotz Veranderungen - scheint das Erzahlen notwendig. Zu diesem Ergebnis kommt auch Paul Ricoeur mit seiner Konzeption narrativer Identitat, derzufolge das Individuum durch das Erzahlen und Rezipieren seiner und anderer (Lebens-)Geschichten zu einer Bestimmung seiner eigenen Identitat finden kann. Dieses Konzept wird im Verlauf dieser Arbeit naher erlautert und anhand von Beispielen aus der zeitgenossischen Literatur veranschaulicht.