Qualitätspolitiken und Konventionen. Die Qualität der Produkte in historischer Perspektive (18.‒20. Jahrhundert).- Ein außerordentliches Metall? Die Topiken der Stahldefinition vom 11. bis zum 19. Jahrhundert.- Die Konstruktion von Farbstoffvarietäten, 1700–1900.- „Buntes Steinsalz“ oder „Kali“? Die Erfindung eines Rohstoffes im 19. Jahrhundert.- Die Praxis der Konventionen. Der Fall des französischen Schiffbaus um 1900.- 133 Konventionen der Brotqualität in der Bäckereigewerbereform des Zweiten Kaiserreichs in Frankreich (1853-1866).- Qualität und Fiskalität. Die Definition der Produkte durch den Binnenzoll im Ancien Regime (Frankreich, 18. Jahrhundert).- Vertrauensproduktion. Märkte, Normen und Konventionen im 18. Jahrhundert.- Produktinformation: Disziplinierung des Wettbewerbs oder Schutz des Verbrauchers? Ein Vergleich zwischen Frankreich, Großbritannien, Deutschland und den USA im 19. und 20. Jahrhundert.- Die Suche nach der „Normalbeschaffenheit“. Nahrungsmittelqualität im Deutschen Kaiserreich.- Konstruktionen von Qualität in der DDR-Wirtschaft.- Konventionen und Normen der Produktqualität.- Das Produkt: Objekt und/oder Ding? Neue Dimensionen einer Pragmatik der Konventionen.
Prof. Dr. Robert Salais, Ecole Normale Supérieure de Paris Saclay.
Dr. Marcel Streng, Historiker und Fachübersetzer, Düsseldorf.
Prof. Dr. Jakob Vogel, Centre d’Histoire, Sciences Po Paris / Centre Marc Bloch, Berlin.
Die wirtschaftswissenschaftliche Standardtheorie interessiert sich selten für etwas anderes als Preise und Mengen. Die hier versammelten Beiträge behandeln dagegen die Qualität von Produkten und Dienstleistungen als konstitutives Prinzip der ökonomischen Beziehungen aus einer historischen Perspektive. Sie gehen davon aus, dass es ohne eine Konvention zwischen den Marktakteuren über die Qualität der gehandelten Ware gar keinen Markt geben kann. Qualitätskonventionen sind deshalb zentrale Elemente der soziohistorischen Dynamik von Ökonomien, die aus spezifischen sozialen
Konstellationen entstehen. Dies macht eine enge Zusammenarbeit von Historikern und Konventionenökonomen notwendig. Heutzutage wird mit den Umweltfragen eine neue Dimension der Produktqualität zentral, die auch eine neue Lektüre der Konventionenökonomie notwendig macht, die sich auf die Unterscheidung von Objekt und Ding stützt.
Der Inhalt
Mit Beiträgen von: Robert Salais.- Marcel Streng.- Jakob Vogel.- Anne-Françoise Garçon.- Alexander Engel.- Alain Dewerpe.- Dominique Margairaz.- Philippe Minard.- Alessandro Stanziani.- Vera Hierholzer.- Manuel Schramm.
Die Herausgeber
Prof. Dr. Robert Salais, Ecole Normale Supérieure de Paris Saclay.
Dr. Marcel Streng, Historiker und Fachübersetzer, Düsseldorf.
Prof. Dr. Jakob Vogel, Centre d’Histoire, Sciences Po Paris / Centre Marc Bloch, Berlin.