ISBN-13: 9783656433767 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 152 str.
Fachbuch aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Deutsch - Grammatik, Stil, Arbeitstechnik, Sprache: Deutsch, Abstract: Wir unterhalten uns, wir reden miteinander. Da wir uns dabei verstehen, ist erstaunlich, das sollten wir uns mal bewut machen: Viele Worter haben namlich gar keinen Sinn, bei genauerer Betrachtung, jedenfalls nicht den, den wir kennen. Das fangt in dieser Sammlung gleich mit dem Vorwort an: Ein Wort ist nun wirklich nur ein Wort. Es mute Vorworte oder Vorworter heien. Mal gibt es Worter im Uberflu, mal herrscht Mangel. Durch vermeintliche Regelwerke gezogen, durfte es manches Wort gar nicht geben, jedenfalls nicht so. Sprache wird gesprochen, nicht gespracht, mute demnach Sproche heien - oder Spreche, weil wir sie sprechen. Der Anrufbeantworter beantwortet Anrufe nicht, er nimmt sie entgegen. Der Fernseher sieht nichts, er bildet ab. Der Aschenbecher ist kein Becher, sondern ein Schalchen. Die Kartoffel mute geschalt werden, nicht geschalt, sie hat keine Schale. In genau 79 Fallen sprechen wir Zahlen numerisch falsch herum. Dem Schluckauf fehlt sein Verb, obwohl man bei diesem Leiden definitiv etwas tut. Rohr und Rohre unterscheiden sich nicht, aber welches Wort ist zuviel? Solche Beispiele sind hier gesammelt, dabei geht es aber nicht um Besserwissenschaft. Mein Interesse gilt keiner Korrektur. Der Sprache soll nicht zu - vermeintlicher - Genauigkeit ver-holfen werden. Eher soll denen geholfen werden, die auf diese Genauigkeit vertrauen: Es gibt sie nicht. Sprache ist nicht geradlinig und genau. Bucher, von denen wir annehmen, wir hatten sie dort nachzuschlagen, gaukeln uns das blo vor. Dabei ist der Begriff Rechtschreibung schon falsch, es gibt namlich gar kein Recht auf Schreibweisen. Man kann niemanden, der etwas falsch geschrieben hatte, verklagen. Sprache ist gebogen und gebrochen. Und Sprache machen wir uns erst zu eigen, wenn wir sie biegen und brechen. Sprache ist nicht Pflicht, sondern Kur. Da die Sache durchaus einen kleine