ISBN-13: 9783656337980 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 92 str.
ISBN-13: 9783656337980 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 92 str.
Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Padagogik - Schulpadagogik, Note: 1,3, Westfalische Wilhelms-Universitat Munster (Institut fur Erziehungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Neurodidaktik und Waldorfpadagogik. Dieses Begriffspaar ist auf den ersten Blick eher ungewohnlich, da es sich um zwei padagogische Ansatze handelt, deren Grundlagen und Herangehensweisen kaum verschiedener sein konnten. Wie der Name schon verrat, stutzen sich neurodidaktische Konzepte auf neurowissenschaftliche Erkenntnisse uber die Funktionsweise des Gehirns, wahrend die Waldorfpadagogik ihre Lehr- und Erziehungsmethoden aus der esoterischen Weltanschauung der Anthroposophie ihres Grunders Rudolf Steiner ableitet. Abgesehen von dem Gegensatz Wissenschaft-Esoterik steht der von prominenten Hirnforschern vertretene erkenntnistheoretische Materialismus, der alle physischen und psychischen Prozesse auf das Gehirn zuruckfuhrt, in fundamentalem Gegensatz zu der idealistischen Anthroposophie, die sich mit ihrer Berufung auf ubersinnliche, geistige Welten von einer materialistischen Weltsicht und modernem Wissenschaftsglauben scharf abgrenzt. Trotz dieser unterschiedlichen Ausgangssituation behauptet der Hirnforscher Manfred Spitzer, dass "vieles von dem, was die Gehirnforschung heute findet, im Rahmen der Waldorfpadagogik implementiert ist" (zit. n. Walker 2006, S.12). Dieser These mochte ich in der vorliegenden Arbeit genauer auf den Grund gehen, indem ich die waldorfpadagogische Praxis in Bezug zu den Erkenntnissen und Forderungen der Neurodidaktik setze, um die Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen den Modellen herauszuarbeiten. Da das Augenmerk nicht auf die theoretischen Grundlagen der Waldorfpadagogik, sondern auf die konkrete Praxis an Waldorfschulen gerichtet ist, wird die Untersuchung am Beispiel einer ausgewahlten Waldorfschule durchgefuhrt. Die Wahl fiel dabei auf die Freie Waldorfschule Kreuzberg, wo ich im Jahr 2011 ein halbjahriges Praktikum absolviert habe und