ISBN-13: 9783656289524 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 24 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Romanistik - Vergleichende Romanistik, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universitat Heidelberg (Romanisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: ...] Fragt man nach dem Grund dieser ungebremsten Schopferkraft, so kommen die Wunsche des spanischen Publikums in den Blick. Die fast schon sprichwortliche Theatersucht der Spanier im Siglo de Oro wurde durch Autoren wie Lope de Vega angeheizt und immer wieder befriedigt. Dies hie fur Lope auch: "In Zeiten wie etwa der der Theatersperre vor 1600 schrieb er nichts. Er brauchte die unmittelbare Fuhlung mit dem Theater."7 Daraus erklart sich auch die zum Teil schwankende Qualitat vieler seiner Stucke. Es ist bekannt, dass Lopes Stucke schon in kurzester Zeit entstanden sind, und hin und wieder nach 14 Tagen schon auf der Buhne gespielt wurden. Seine Stucke wurden oft vom Volk bejubelt, auswendig gelernt und in anderen Stadten und sogar Kontinenten wieder aufgefuhrt. Lopes Stucke starkten das Identitatsbewusstsein einer im Werden begriffenen Nation in einer Zeit, als es in Europa noch keine Nationen gab. Lope schrieb also, auch aus Grunden des Broterwerbs, fur die Vorlieben und Wunsche des Volks. Er wollte ankommen bei den Zuschauern, er furchtete sich, beim Publikum durchzufallen. Mit und durch ihn siegte das volkstumliche Theater uber das akademische. Damit ist die Richtung der vorliegenden Arbeit auch schon vorgegeben. Galt der Arte Nuevo auch lange Zeit als einer "der am haufigsten miverstandenen Texte der spanischen Literatur," so ist man sich doch mittlerweile in der Forschung weitgehend einig, dass Lope mit dieser Schrift den Versuch unternahm, uber seine eigene schriftstellerische Tatigkeit Rechenschaft abzulegen, dabei das Uberkommene zu wahren und trotzdem durch einige Neuerungen der gegenwartigen Praxis ihr Recht einzuraumen. Im Zentrum der vorliegenden Arbeit steht der systematische Vergleich zwischen Lope de Vegas Apologie mit der Poetik des Aristoteles. Lope de Vega g