ISBN-13: 9783656138402 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 88 str.
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Mittel- und Sudamerika, Note: 1,7, Universitat Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: "Ich habe keinen einzigen Teil des mexikanischen Territoriums verloren"1, entgegnet der mexikanische Präsident Felipe Calderón wiederkehrenden Fragen nach einem möglichen Staatszerfall Mexikos. Das Staatsoberhaupt sieht sich angesichts zehntausender Gewalttoter, massiver Korruption der staatlichen Behörden und illegalem Handel mit Drogen in Milliardenhöhe zunehmend mit dem Thema Staatskollaps konfrontiert. In der Wissenschaft herrscht über den Zustand des mexikanischen Staates groe Uneinigkeit. Während einige Vertreter von einem gesunden Mexiko sprechen, das allein durch neoliberale Interessen der USA als Problemfall markiert wird, sprechen andere Forscher von Staatszerfall und einem Wandel zu einer "Mafiakratie."2 Die vorliegende Forschungsarbeit verfolgt das Ziel, Mexikos Staatszustand genauer zu definieren. Dabei erfolgt die Analyse unter der Forschungsfrage: Ist Mexiko auf dem Weg zum gescheiterten Staat? Hierzu wird die Failing States Theorie von Ulrich Schneckener bemüht.3 In einem ersten Schritt wird diese erläutert, bevor im empirischen Teil der Arbeit die Theorie auf Mexiko übertragen wird. Mit Hilfe zahlreicher Indikatoren wird die Funktionsfähigkeit des mexikanischen Staates in den drei Staatsfunktionen: Legitimität/Rechtsstaatlichkeit, Sicherheit und Wohlfahrt überprüft. Im Anschluss an die Bewertung erfolgt eine Einordnung der Beförderungsfaktoren für das Abschneiden nach Struktur-, Prozess- und Auslösefaktoren in Tabellenform. Relevanz erlangt die Arbeit nicht nur durch ihren Beitrag zur lebendigen Diskussion um Mexikos staatlichen Zustand. Der besondere Wert liegt vielmehr in der wissenschaftlichen Fundierung durch die Failing-States-Theorie nach Schneckener. Eine Analyse zum jetzigen Zeitpunkt bietet sich an, da sich die Ankündigung Calderóns, die Drogenkartel