ISBN-13: 9783640941872 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 86 str.
ISBN-13: 9783640941872 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 86 str.
Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Recht, Kriminalitat abw. Verhalten, Note: 1,5, Universitat Leipzig (Institut fur Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Als im Dezember 2007 zwei Jugendliche mit Migrationswurzeln einen Rentner in der Munchner U-Bahn uberfallen und brutal zusammenschlagen, entbrennt in Deutschland eine Diskussion, wie man mit Jugendlichen Gewalttatern umgehen sollte. In Folge dessen berichteten die Medien fast jeden Tag uber neue Vorfalle, speziell von denen, wo Jugendliche mit Migrationshintergrund beteiligt waren. Die Penetration von Berichten uber neue Gewaltvorfalle musste den Eindruck erwecken, man stunde kurz vor einem Krieg. Ungunstiger weise fiel dieses Phanomen in die Zeit eines Wahlkampfes, Politiker nutzten die aufgeheizte Stimmung um sich mit Manahmenkatalogen zur Bewaltigung des Problems zu uberbieten. Auffallig an der ganzen Situation war, dass samtliche Experten aus Wissenschaft und Praventionsarbeit zwar zu Wort kamen, sie aber im Prinzip ungehort blieben. Auch der von ihnen vorgetragene Hinweis, dass die Lage bei weitem nicht so dramatisch ist wie bisweilen berichtet wurden ist, wurde geflissentlich ignoriert. Naturlich sind Dramatisierungen in Hinblick auf Auflage, Einschaltquoten oder Verkaufszahlen interessant, aber darf man deshalb den Sinn fur Realismus ausblenden? Die Tendenz, jugendliche Migranten als schlagende Horden darzustellen, spielt nicht nur Rechtsextremen in die Hande, sondern tut denen Unrecht, die fur gelungene Integration und friedliches Zusammenleben stehen. Gewalt und gewalttatige Verhaltensmuster sind fast ausschlielich durch sozialisatorische Faktoren bedingt, den geborenen Gewalttater gibt es so gut wie gar nicht. Deshalb sollte jede Gesellschaft darum bemuht sein, die wahren Grunde fur gewalttatiges und aggressives Verhalten aufzudecken und zu eliminieren. Denn Gewalttaten sind immer ein sicheres Indiz dafur, dass in einer Gesellschaft etwas nicht stimmt. Aufgeregte Debatten und