ISBN-13: 9783640883493 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 116 str.
Magisterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Musikwissenschaft, Note: 1,0, Bayerische Julius-Maximilians-Universitat Wurzburg (Institut fur Musikforschung), Sprache: Deutsch, Abstract: Richard Wagners letztes Musikdrama "Parsifal" entstand in den funf Jahren von 1877 bis 1882. Mehr noch als bei anderen seiner Werke legte Wagner wahrend der Komposition Wert auf musikalische Geschlossenheit und Eigenstandigkeit. Ein weiterer zentraler Gesichtspunkt, der den Parisfal von vorherigen Werken unterscheidet, ist der Stellenwert des Ritus darin. - Im Ergebnis schuf Wagner das wohl am wenigsten dramatische, jedoch am starksten von religiosem Kult gepragte musikalische Drama seines OEuvres. Die Musik aber ist ungemein stark vom Autonomiegedanken gepragt. Ausgehend von Wagners schopferischer Verfahrensweise, die fur die Arbeit am Parsifal Dank der Tagebuchaufzeichnungen Cosimas auergewohnlich detailliert dokumentiert wurde, wird der Blick auf die Machart der Musik gelenkt. Der Schwerpunkt liegt also nicht auf dem musikalischen Drama als Gesamtkunstwerk, sondern auf seiner Musik als einer eigenstandigen Entitat. Eine solche Betrachtungsweise legitimiert sich bereits durch den dezidiert sinfonischen Anspruch des Komponisten. Im Parsifal kam dieser Anspruch besonders zum Tragen, denn je alter Wagner wurde, desto entschiedener verfolgte er instrumentalmusikalische Prinzipien. - Das vorliegende Buch stellt sich dem Versuch, die Musik des Wagnerschen Dramas nicht aus der Sicht des Musiktheaters zu beurteilen (was zwangslaufig ein Stehenbleiben bei den in ihrer Erklarungskraft beschrankten Leitmotiven zur Folge hatte), sondern sie aus einem Blickwinkel zu betrachten, der dem ideellen und qualitativen Anspruch der Musik gerecht wird. Versucht wird eine musikalische (Form-)Analyse des Parsifal unter Einbeziehung von Wagners Arbeitsweise und seiner bedeutendsten asthetischen Ansichten. Nicht nur die zahlreichen Abschnitte reiner Instrumentalmusik im Buhnenweihfestspiel zeigen, dass