ISBN-13: 9783640501953 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 48 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Asthetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,3, Humboldt-Universitat zu Berlin (Philosophie), Veranstaltung: Der Tod aus der Sicht der Philosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: Der vorliegende Text beschaftigt sich mit der Hirntoddebatte. Im Zuge der fortschreitenden Entwicklung der Transplantationsmedizin erfolgte eine Infragestellung der klassischen Definition des Todes als Herz-Kreislauf- und Atemstillstand. Die Abkehr vom damals gultigen Todeskonzept wurde schlielich 1969 mit der Etablierung des Coma depasse, gleichbedeutend mit Hirntod, als neues Kriterium fur die Diagnose des bereits eingetretenen Todes des Menschen durch eine Ad-hoc-Kommission der amerikanischen Harvard Medical School vollzogen. Patienten im irreversiblen Koma wurden aufgrund dieser Gleichsetzung von Gehirnversagen und Tod schon vor der Beendigung aller intensivmedizinischen Behandlungsmanahmen fur tot erklart. "Warum aber] soll denn eigentlich der komatose Patient, dessen Herz- und Atmungstatigkeit kunstlich unterstutzt werden, kein Leben mehr haben, also tot sein?" ist die entscheidende Frage, mit der sich die vorliegende Arbeit beschaftigt. Die "Unanschaulichkeit des Hirntodes" und der Zusammenhang zur Transplantationsmedizin lassen prinzipielle Zweifel an der Gultigkeit des Hirntodkonzeptes aufkommen. So wird in dieser Arbeit von der These ausgegangen, dass der Tod des Organs Gehirn nicht gleichbedeutend mit dem Tod des Menschen als ganzheitliches Individuum ist und der Hirntod ein Ubergangsstadium innerhalb des sich irreversibel fortsetzenden Sterbeprozesses darstellt, nicht aber schon dessen endgultiges Ende.