ISBN-13: 9783640138043 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 64 str.
Zwischenprufungsarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Asthetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: Noch unbek, Humboldt-Universitat zu Berlin, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Amerikanerin Carol Gilligan war es, die in den achtziger Jahren mit ihrer These von der weiblichen Moral eine erneute Diskussion uber dieses Thema ausloste. Dabei geht es im Kern um die Frage, ob zwei moralische Perspektiven mit Geltungsanspruch, die eine gerechtigkeitsorientiert, die andere fursorgend, nebeneinander bestehen konnen, und ob eine geschlechtsspezifische Zuordnung als manner- beziehungsweise frauentypisch haltbar ist. Ausgangspunkt dieser These waren empirisch fundierte Rekonstruktionen der Entwicklung der moralischen Urteilsfahigkeit, die Kohlberg (1984) anknupfend an Piaget (1954) erstellte. Auf der Grundlage von Antworten auf hypothetische moralische Dilemmata wurde ein Stadienschema entworfen, das entwicklungsabhanige Veranderungen im Verstandnis von Moral nachzeichnet. In dieser Theorietradition wird der Mensch nicht als passives Objekt von Erziehung gesehen, sondern als ein aktiv, in standiger Auseinandersetzung mit der sozialen Umwelt und vorfindlichen kulturellen Traditionen seiendes Lebewesen, das sein eigenes Verstandnis von den Regelstrukturen des menschlichen Zusammenlebens erweitert und so sein Verstandnis der Kriterien fur gut und bose vertieft.