ISBN-13: 9783531169279 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 194 str.
ISBN-13: 9783531169279 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 194 str.
Die vorliegende Arbeit entstand im Kontext des Sonderforschungsbereichs 536 ("Reflexive Modernisierung"). Dieser beschaftigt sich mit Folgeproblemen der Modernisierung der Moderne, die unter anderem das Verhaltnis von Wiss- schaft und Gesellschaft betreffen. In ihrem eigenen Selbstverstandnis sind - derne Gesellschaften wissenschaftsgesteuerte "Arbeitsgesellschaften," die ihre Probleme "rational," namlich unter Bezug auf wissenschaftliche Deutungsmuster und Berechnungsverfahren zu bewaltigen versuchen. Dies gilt auch fur das T- ma "Arbeitslosigkeit," das seit langem entsprechend inszeniert wird. So hat sich die Verkundigung der monatlichen Arbeitslosenzahlen in Deutschland zu einem festen Ritual entwickelt, auf das kaum mehr verzichtet werden kann. Aber mit seiner Verwissenschaftlichung verandert sich der Diskurs uber die Arbeitslos- keit, und dies betrifft sowohl die Art und Weise, wie die monatlichen Zahlen verkundet werden, als auch die Einschatzung ihrer Bedeutung. Genau hier setzt die Untersuchung von Daniel Fischer an. Sein Thema ist der Umgang mit statistischem Wissen im massenmedialen Diskurs uber Arbei- losigkeit. Fur drei Schlusseljahre, namlich 1973, 1982 und 2005, rekonstruiert er die jeweilige Diskurslandschaft, wobei seine Befunde uber das Fallbeispiel "- beitslosigkeit" weit hinaus gehen. Seine Analysen lassen eine Gleichzeitigkeit von Universalisierung und Relativierung zahlengestutzter Diskurse erkennen, die auf das verweisen, was man einen reflexiv-modernen Umgang mit den Kate- rien von Zahl und Mass nennen konnte. Dieser lauft keineswegs auf eine schli- te "Herrschaft der Zahlen" hinaus, auch wenn diese mehr Macht bekommen